EHC wird endlich belohnt!
MÜNCHEN Mit einem versöhnlichen Abschluss verabschiedet sich der EHC in die Länderspiel-Pause. Am Sonntag gab es nach vier Pleiten in Folge endlich wieder einen Sieg, der EHC gewann 3:2 bei den Iserlohn Roosters.
Dabei hatte das Wochenende schlimm begonnen: Bei der 2:3-Niederlage nach Penaltyschießen am Freitag in Düsseldorf erwischte der EHC einen mehr als unglücklichen Tag. Erst flog der neue NHL-Star Blake Wheeler nach nicht einmal zehn Minuten mit einer Spieldauerstrafe vom Eis. Dann knockte Marc Zanetti in der Verlängerung Verteidiger Viktor Ekbom mit dem Ellbogen, der den Schweden mitten im Gesicht traf, aus. Ein übles Foul, das den EHC erschütterte. „Das war ein Riesenschock für uns, jeder hat Angst um sein Leben gehabt. Viktor lag da bewusstlos auf dem Eis, hatte die Augen verdreht und geblutet wie ein Schwein. Und dann kamen die Sanitäter auch erst viel zu spät – schlimm”, sagte Manager Christian Winkler. Am Samstag gab es dann die erste Entwarnung: Ekbom konnte aus dem Krankenhaus entlassen werden und fuhr mit nach Iserlohn. Doch die Diagnose war alles andere als harmlos: Ekbom zog sich einen Nasenbeinbruch und ein Schleudertrauma zu. Am Sonntag kam dann noch die traurige Gewissheit hinzu, dass er auch eine Gehirnerschütterung davon trug. Ekbom wird damit auf unbestimmte Zeit ausfallen.
Eine Verletzung, die Wheelers Strafe etwas unverhältnismäßig erscheinen lässt. Nach einem Zusammenprall musste auch er seinen Arbeitstag beenden. „Das war kein Foul, vor allem wenn man danach die Aktion gegen Ekbom sieht”, sagte Winkler. Dass Wheeler Klasse besitzt, bewies er sofort nach der Partie in Düsseldorf. Er entschuldigte sich vor der Mannschaft, dass er so schnell wieder runter war vom Eis. „Er war total unglücklich und geknickt, aber man hat schon gesehen: Einen wie ihn brauchen wir”, sagte Kapitän Felix Petermann. Das bewies der Amerikaner dann in Iserlohn, wo er seinen ersten Scorerpunkt verbuchen konnte: Wheeler legte das Tor zum 3:0 durch Martin Buchwieser auf. Zuvor waren Martin Hinterstocker und Felix Petermann erfolgreich. „Blake hat mir versprochen, ab sofort immer durchzuspielen”, sagte Winkler nach dem Spiel schon wieder lachend. Dass der EHC in den letzten Minuten durch zwei Gegentore noch einmal arg in Bedrängnis geriet? Geschenkt. „Die Mannschaft hat sich heute selbst belohnt”, sagt Winkler.
So endet das erste Drittel der Saison für den EHC halbwegs versöhnlich. Denn mit Anpfiff der Sonntagspartie war der EHC plötzlich punktgleich mit dem Tabellenletzten Wolfsburg. Aber der EHC behielt die Nerven und den Anschluss an die Playoffränge. Manager Christian Winkler mahnte trotzdem schon einmal: „Unsere Lernphase ist nach der Pause vorbei, dann zählen nur noch die Punkte.”