EHC verliert – „in München zahlen wir es ihnen heim!“
Knappe 3:2-Niederlage in Bietigheim. Manager Christian Winkler zürnt: „Diese saudummen Strafen“
BIETIGHEIM Das erste Duell, es endete dann doch damit, dass die wackeren Kämpen des EHC München die Festung Ellental der Bietigheim Steelers ohne Beute verlassen mussten. Die Hausherren gewannen das erste Spiel der Finalserie (Best of five) mit 3:2. „Wir wollten es ihnen richtig schwer machen. Aber dann haben wir immer wieder diese dummen Strafen kassiert, diese saudummen Strafen, das war der Unterschied“, sagte Manager Christian Winkler.
Schon am Sonntag (18.30 Uhr) steht das nächste Duell an. Diesmal in der Olympiaeishalle. „Mit unseren tollen Fans im Rücken werden wir uns zurückmelden“, sagte Winkler, „wir werden alles geben.“
EHC: Ein Phantomtor, das kein Schiri sah
Das haben sie auch in Bietigheim, beim großen Favoriten, getan. Es ging von Anfang an heiß her. Nach 5:14 Minuten jubelten aber die Bietigheimer. Nur Sekunden später wurden aus dem Jubel Proteststürme, Schiedsrichter Marcus Brill erkannte das Tor nicht an. Das Warum bei diesem Phantomtor ist ein Kuriosum. Keiner der Referees hatte gesehen, dass der Puck neben dem Pfosten eingeschlagen und dann wieder rausgesprungen war. Nichts gesehen – daher nichts gegeben.
Zwei Minuten später sahen die Schiris alles, auch den Puck. Doch jubeln, das taten nun die EHC-Spieler und die 350 mitgereisten Fans. Dylan Gyori hatte auf David Wrigley gelegt – und der wieder mustergültig auf Gyori. Der bedankte sich mit den 1:0. „Dylan ist ein Siegertyp, wie es nicht viele gibt“, sagte Cortina über seinen Superstar.
Doch auch die Bietigheimer, die beste Mannschaft der regulären Saison, die das Playoff-Finale ohne Niederlage erreicht hatten, verfügen eben über Siegertypen. Zum Beispiel Andrej Kaufmann. Er nutzte in der 15. Minute eine Überzahl (Martin Schymainski saß auf der Sünderbank) eiskalt zum 1:1. Der Jubel erschütterte die mit 3250 Zuschauern ausverkaufte Festung Ellental in ihren Grundmauern.
EHC: Kettemer macht es noch mal spannend
Auch im zweiten Drittel ein munteres hin und her – und her und hin. Die Steelers mit leichter Überlegenheit, doch das machten die Münchner mit extremer Kampfkraft wett.
Doch im letzten Drittel, da drehten die Steelers gleich richtig auf. Nach fünf Minuten nutzten die Hausherren durch Justin Kelly wieder eine Überzahl (Mark Heatley saß draußen) zum 2:1. Knapp eine Minute später war es Dominik Hammer, der den Puck an Elwing vorbei ins Tor beförderte – 3:1. Doch der EHC wäre nicht der EHC, wenn er aufgeben würde. Drei Minuten vor Schluss verkürzte Florian Kettemer zum 3:2. Doch trotz allem Einsatz, trotz aller Hingabe musste sich der EHC geschlagen geben. „Sollen sie sich doch in Sicherheit wiegen, in München zahlen wir es ihnen heim“, sagte EHC-Präsident Jürgen Bochanski.
Am Sonntag soll die Rechnung nun gleich ausgeglichen werden.
Filippo Cataldo/Matthias Kerber
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