EHC verliert das zweite Halbfinale im Penaltykrimi!
RAVENSBURG - Nach dem 5:0 am Freitag gab es gestern einen Dämpfer für den EHC München. Im zweiten Halbfinal-Playoff verloren die Münchner 2:3 im Penaltyschießen. Am Dienstag kommt es in der Olympia-Eishalle zum dritten Spiel.
Was für ein Hexenkessel! Spiel zwei der Halbfinal-Serie des EHC München bei den Ravensburg Tower Stars entwickelte sich von der ersten Sekunde an zu einer Playoff-Partie in Reinkultur. Ohrenbetäubende Gesänge, überschäumende Emotionen, ständige Rangeleien, Provokationen. „So sind die Playoffs, das ist die härteste Zeit des Jahres. Die Intensität ist unvergleichlich“, sagte EHC-Raubein Markus Jocher. Doch am Ende jubelten dann die Gastgeber. Ravensburg gewann im Penaltyschießen 3:2, revanchierte sich damit für die herbe 0:5-Pleite am Freitag in München. Damit steht es in der der Best-of-seven-Serie nun 1:1. Am Dienstag (20 Uhr, Olympia-Eishalle) kommt es nun zur dritten Auseinandersetzung. „Ich habe immer gesagt, es soll keiner denken, dass dieses Halbfinale in vier Spielen zu entscheiden ist. Ravensburg ist extrem stark, und daheim sind sie eine echte Macht“, sagte Münchens Erfolgscoach Pat Cortina, „das wird ein Kampf, bis die Serie entschieden ist.“
Und Manager Christian Winkler meinte: „Ein Riesenfight. Aber am Ende zählt eben nur der Sieg und den haben wir nicht geschafft. Jetzt müssen wir eben daheim wieder nachlegen. Unsere tollen Fans werden uns dabei helfen. Auch bei uns kann die Halle zum Hexenkessel werden.“
Die Arena in Ravensburg (mit 3300 Zuschauern ausverkauft), bei einer Umfrage unter Spielern und Trainern als „Stadion mit der besten Atmosphäre“ ausgezeichnet, machte ihrem Ruf alle Ehre. Von Anfang an ging es höllisch heiß her. Vor allem in der 13. Spielminute. Ravensburg erzielte einen irregulären Treffer mit der Hand, Schiedsrichter Sven Fischer entschied erst auf Tor, dann nach Beratung mit den Linienrichtern erkannte er den Treffer doch nicht an. Da flogen Becher und Geld aufs Eis, „Schieber, Schieber!“-Sprechchöre hallten durch die Halle. Als zwischenzeitlich vier (!) Ravensburger auf dem Sünderbankerl saßen, kochte die Volksseele fast über.
Der EHC aber blieb eiskalt. Dave Reid traf zum 1:0 (18. Minute). Doch die Schwaben hielten dagegen. In der 26. Minute gelang Eric Nadeau der Ausgleich – 1:1. Nur eine Minute später kann Verteidiger Kevin Lavallee nur illegal klären, doch den fälligen Penalty kann Artjorn Kostyrev gegen den überragenden EHC-Keeper Sebastian Elwing nicht verwandeln. Dafür machte es Jeremy Adduono in der 37. Minute besser, er traf in Überzahl zum 2:1 für den EVR. Austin Wycisk gelang in der 54. Minute noch der Ausgleich für den EHC, Verlängerung. Die 20 Minuten Nachspielzeit endeten torlos, im Penaltyschießen erzielte Brad Williamson dann den entscheidenden Treffer.
Matthias Kerber
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