EHC-Star Wheeler: Da ist er - endlich!

Der EHC Red Bull steckt im Tabellenkeller, doch ein Mann verspricht Hoffnung: NHL-Star Blake Wheeler. Donnerstagnachmittag erst gelandet, soll schon am Freitag in Düsseldorf der Mannschaft helfen.

MÜNCHEN Elf Niederlagen aus 16 Spielen – die Saisonbilanz des EHC ist zum Abwinken schlecht. Am Mittwochabend waren am Ende auch die Hamburg Freezers zu stark – 2:3 verlor der EHC. Und das, obwohl die Mannschaft zweimal durch Martin Buchwieser und Mike Kompon in Führung gegangen war. Doch jetzt, kurz vor der zweiwöchigen Länderspielpause, keimt endlich Hoffnung auf.

Um 14 Uhr landete am Donnerstagnachmittag ein Mann am Düsseldorfer Flughafen, der den EHC vor dem Tabellenkeller retten soll: NHL-Star Blake Wheeler trat seine Reise viereinhalb Stunden nach der EHC-Niederlage gegen die Freezers am International Airport in Saint Paul bei Minnesota an, flog über Amsterdam direkt zum nächsten EHC-Gegner, nach Düsseldorf. Dort empfing ihn Manager Christian Winkler, der nicht mit der Mannschaft im Bus fuhr, sondern extra vorgeflogen war. „Es ist sehr wichtig, dass er jetzt endlich da ist.” Gegen Hamburg haben wir gesehen, dass deren NHL-Star Jamie Benn den Unterschied machen kann. Das erwarten wir jetzt auch von Wheeler”, sagte Winkler. Der Freezers-Stürmer hatte am Mittwoch zwei Tore gegen den EHC erzielt.

Der 26-jährige Blake Wheeler wird zum Königstransfer von Winkler, nie holte er einen besseren Spieler zum EHC – und der könnte zum wichtigsten Mann der nächsten Wochen werden. „Blake ist noch ein junger Spieler und zur Zeit voll im Kommen. Ich werde versuchen, ihn am Donnerstag so lange wie möglich wachzuhalten, damit er dann in der Nacht gut schlafen kann und der Jetlag nicht so schlimm wird”, sagte Winkler.

Möglich macht den Transfer der NHL-Lockout, bei dem sich die Spielergewerkschaft NHLPA und die Klubeigner der NHL-Vereine, die ihre eigenen Spieler ausgesperrt haben, um einen neuen Tarifvertrag streiten. Gut für den EHC, der endlich auf mehr offensive Durchschlagskraft hoffen kann. „Gerade vor der Pause brauchen wir jetzt noch Punkte”, sagte Winkler, denn auch der Manager weiß, dass die Playoff-Plätze schon fünf Punkte entfernt sind. Also stellt er die neue Formel auf: Ein kämpferisches Team plus ein NHL-Star sollten gegen die direkte Konkurrenz Düsseldorf und Iserlohn reichen.

„Trotzdem braucht Wheeler erst einmal die Hilfe der Mannschaft, bevor er ihr helfen kann”, findet Winkler. Auf die volle Leistungskraft hoffen sie beim EHC sowieso erst nach der Deutschlandcup-Pause, die ab Montag beginnt. „Die Pause kommt uns doch sehr gelegen, dann kann sich Blake einfinden und sich an alles gewöhnen”, erklärt Winkler. Zumindest in den beiden Partien am Wochenende ist die Erwartungshaltung aber nicht ganz so hoch. Denn nicht nur der stundenlange Flug wird Wheeler zus chaffen machen, darüber hinaus hat er seit Monaten kein Profimatch mehr bestritten. Davor warnt Trainer Pat Cortina: „Er wird sich in dieser Mannschaft sicher schnell zurecht finden und auch gleich Tore schießen. Aber lassen wir ihm doch alle etwas Zeit, die DEL ist doch auch keine so schwache Liga, dass man hier ohne Spielpraxis ankommt und ein Tor nach dem anderen schießt.”