EHC-Star Ready flieht - und wird Polizist

Nach Kompon verlässt nun auch Ready den EHC trotz eines gültigen Vertrags. Winkler ist „stinksauer”, hat aber in Noah Clarke schon sehr guten Ersatz verpflichtet
Matthias Kerber |
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"Ich bin froh, dass wir so einen Spieler nicht mehr im Team haben": Manager Christian Winkler über Ryan Ready, der den EHC verlässt.
"Ich bin froh, dass wir so einen Spieler nicht mehr im Team haben": Manager Christian Winkler über Ryan Ready, der den EHC verlässt.

München - Was ist nur beim EHC München los? In kurzer Zeit verlassen zwei äußerst wichtige Spieler den DEL-Klub , der sich gerne als Insel der Glücksseeligen sah.
Auf die 17 folgt die 14. Nachdem vergangene Woche Stürmer Mike Kompon (Rückennummer 17) den EHC München darüber informiert hat, dass er lieber Trainer an einem College werden will als weiter für den EHC auf Puckjagd zu gehen, schockierte nun Ryan Ready (Nr. 14) den Verein. Er teilte mit, dass er ebenfalls nicht daran gedenke, seinen Vertrag zu erfüllen. Am Freitagabend war bei Manager Christian Winkler eine E-Mail eingegangen, in der der 32-jährige Kanadier den Verein darüber informierte, dass er nicht zum Traingsausftakt erscheinen und stattdessen seine Karriere beenden werde. Und dies, obwohl er erst Ende Februar einen neuen Zweijahresvertrag unterschrieben hatte.

„Ich war wirklich stinksauer, so etwas habe ich noch nie erlebt. Wenn man sich auf zwei Jahre verpflichtet, dann ist das ein Statement, dass man zu einem Verein, aber auch seinem Wort steht”, sagt Winkler, „wir haben ihm den Vertrag gegeben, als er verletzt war – und nun das. Ich bin menschlich sehr enttäuscht.” Ready, der zweitbeste EHC-Scorer in der vergangenen Saison (44 Punkte), fand es noch nicht einmal nötig, den Telefonhörer in die Hand zu nehmen und Winkler oder Coach Pat Cortina persönlich über seinen Entschluss zu informieren. Nach AZ-Informationen will Ready, der mit Eric Schneider und Martin Buchwieser die erste Sturmreihe des EHC bildete, in Zukunft eine Karriere als Polizist verfolgen. „Da kann er als Gesetzeshüter ja dann Leute verfolgen, die sich an nichts halten wollen, die keine Verträge honorieren”, ärgerte sich Winkler, „vor zwei Wochen hat Ryan noch eine größere Wohnung gefordert, die wir ihm auch besorgt habe – und dann das. Aber wenn er so agiert, kann ich nur sagen, ich bin froh, einen solchen Spieler nicht mehr in unserem Team zu haben.”

Auch Cortina ist frustriert und versucht sich um Verständnis für die Abgänge zu bemühen: „Ich will nicht glauben, dass Mike und Ryan es getan haben, weil sie uns verarschen wollten, sondern weil es nicht anders ging.”

Kein Malus ohne Bonus, kein Schaden, der nicht auch einen Nutzen hat, das ist eine der Devisen von Winkler. Der Malus Ready hat einen unerwarteten und positiven Nebeneffekt, denn der EHC ist bei der Suche nach einem Nachfolger für den Gesetzeshüter in spe bereits fündig geworden. Am Sonntagabend unterschrieb Stürmer-Star Noah Clarke beim EHC. Der Amerikaner, der es in der NHL auf 21 Spiele für die Los Angeles Kings brachte und der erste gebürtige Kalifornier ist, der für die Kings aus Kalifornien ein Tor erzielte, ist ab sofort ein EHCler. Er war zu vernünftigen Konditionen zu haben, weil er sich bei seinen bisherigen Vertragsverhandlungen offenbar verzockt hatte. In der vergangenen Saison gehörte er zum Augsburger Wundersturm, die sogenannte „Plutonium-Reihe” aus Clarke, Darin Olver und Barry Tallackson, war für fast die Hälfte aller Tore verantwortlich. Winkler: „Auf dem Papier haben wir uns sicher dadurch nicht verschlechtert.” 

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