EHC-Star Jocher: Schwarz-Rot-Gold im Mund

Warum EHC-Rauhbein Markus Jocher, zuletzt nach einer Prügelei gesperrt, sein Gebiss mit einem Mundschutz in den Nationalfarben schützt.
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"Was soll daran ungewöhnlich sein?": Markus Jocher mit seinem schwarz-rot-goldenen Mundschutz.
az "Was soll daran ungewöhnlich sein?": Markus Jocher mit seinem schwarz-rot-goldenen Mundschutz.

Warum EHC-Rauhbein Markus Jocher, zuletzt nach einer Prügelei gesperrt, sein Gebiss mit einem Mundschutz in den Nationalfarben schützt.

MÜNCHEN Hochdeutsch sprechen, das ist nicht gerade das, was Markus Jocher am liebsten macht. Das EHC-Raubein ist schließlich ein echter Bayer. Zwar hat der 29-Jährige fünf Jahre seiner Karriere in – aus bayerischer Perspektive – eher nördlichen Regionen Deutschlands bei den DEL-Klubs Köln und Frankfurt verbracht, aber am Wohlsten hat sich Jocher stets im Freistaat Bayern gefühlt.

Und doch überraschte Jocher beim 3:2-Heimsieg des EHC München gegen den EV Ravensburg mit einem außergewöhnlichen Accessoire. Aus Jochers Mund blitzte immer wieder ein schwarz-rot-goldener Mundschutz. „Was soll daran ungewöhnlich sein“, fragt Jocher, „fast jeder Kanadier in der Liga hat auf seinem Trikot eine kanadische Flagge aufgestickt, ich spiele halt mit einem schwarz-rot-goldenen Mundschutz.“

Als Bekenntnis zu Deutschland will Jocher das aber nicht verstanden wissen. Eher als modischen Gag. „Eigentlich hätte ich mir eher einen Mundschutz mit der Bayern-Raute zulegen sollen“, gibt er nach kurzem Nachdenken auch zu, „aber da ist mein Mund nicht groß genug. Die Rauten brauchen zu viel Platz.“ Sagt’s – und lacht erst mal lange.

Es läuft wieder für Jocher. Die Derbys gegen den EC Bad Tölz und seinen Heimatverein SC Riessersee hatte er noch verpassen müssen. Die Folgen seiner Sperre, die sich der Verteidiger, der 1999 schon im Kader der Barons-Meistermannschaft stand, wegen seiner Schlägerei bei den Shakehands beim Spiel gegen Freiburg (AZ berichtete) eingehandelt hatte. Doch nun ist Jocher wieder dabei – und gelobt Besserung. Zumindest ein bisschen. „Ich bin schon eher ein Hitzkopf“, sagt er, „und weiß, dass ich mich da beherrschen muss. Eigentlich.“ Andererseits lässt er sich eben nicht gerne provozieren. „Der Freiburger hatte mich schon das ganze Spiel über provoziert. Bei den Shake-Hands hab ich ihm dann gesagt, dass es genug ist. Spätestens dann sollten meine Gegner wissen, dass die Grenze auch wirklich erreicht ist. Und wer sogar das nicht versteht, der lernt mich dann halt kennen.“

Meistens aber lernen ihn die gegnerischen Stürmer als beinharten, kompromisslosen und nie aufgebenden Verteidiger kennen. Jocher ist so etwas wie der Prototyp des Lieblingsspielers von EHC-Trainer Pat Cortina. Der will schließlich kampfstarke Spieler auf dem Eis sehen, keine Mimosen. „Primaballerinas haben bei mir nichts verloren. Zumindest nicht als Eishockey-Spieler“, erzählt Cortina gerne. Der Satz könnte auch von Jocher stammen. Kein Wunder, dass er, der die letzten Jahre erfolgreich in der DEL gespielt hat, drei Meistertitel gewinnen konnte und sich vor der Saison von Manager Christian Winkler zu einem Wechsel in die zweite Liga überreden ließ, voll des Lobes ist für seinen Trainer. „Pat Cortina und Manager Christian Winkler haben wirklich sehr gute Spieler geholt diese Saison“, sagt er, „mir ist diese Mannschaft sehr sympathisch. Pat verlangt von uns, dass wir uns immer reinhängen und lebt uns diese Leidenschaft vor. Wir sind wirklich eine eingeschworene Gemeinschaft beim EHC.“

Filippo Cataldo

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