EHC-Star Buchwieser: „Hier geht’s mir saugut“
Martin Buchwieser verlängert seinen Vertrag beim EHC bis 2012, will um den Titel mitspielen und ist in der Olympia-Frage hin- und hergerissen
AZ: Herr Buchwieser, mit Ihren starken Auftritten in der DEL und der Nationalmannschaft haben Sie Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen geweckt. Doch deren Buhlen um Sie war vergebens...
Martin Buchwieser: Ja, ich war vorhin in der Geschäftsstelle, habe noch ein kurzes, abschließendes Gespräch mit Manager Martin Winkler geführt und dann meinen Vertrag beim EHC per Option um ein Jahr bis 2012 verlängert...
…und sich damit gegen viel Geld entschieden?
Vielleicht kann ich anderswo mehr verdienen. Aber ich fühle mich beim EHC einfach wohl. Ich spüre das Vertrauen des Vereins und habe noch dazu die Nähe zu meiner Heimat Garmisch. Wenn ich zwei, drei Tage frei habe, kann ich zu meiner Familie und meinen Freunden fahren. Das ist mir sehr wichtig. Ich habe mich daher auch nie nach anderen Vereinen umgeschaut. Hier geht’s mir saugut.
Der EHC hatte die Option Sie zu gleichen Konditionen für ein weiteres Jahr zu binden, hat aber dennoch Ihr Gehalt aufgestockt. Ein Beweis für die gute Seele des Vereins?
Es ist immer ein Geben und Nehmen. Klar hätten Sie mich auch für das alte Geld weiter spielen lassen können. Aber dann hätte ich mir schon überlegt, ob ich im Jahr danach wirklich noch hier spielen will. Der neue Vertrag ist auch eine Anerkennung für das, was ich in der Vergangenheit für den Verein geleistet habe.
Jetzt heißt es erst einmal bis 2012 EHC. Und danach?
Im Endeffekt möchte ich als Sportler um die Meisterschaft spielen. Wenn es in München auch in ein paar Jahren noch darum geht, nur um die Playoff-Teilnahme zu kämpfen, muss ich irgendwann wechseln. Aber am liebsten würde ich natürlich mit dem EHC um den Titel spielen.
Ein realistisches Ziel?
Ich denke schon. Die Stadt birgt genug Potential für einen richtig großen Klub und bringt auch die nötigen Sponsoren mit. Außerdem interessiert das in München doch keinen dauerhaft, wenn du in der Tabelle weit unten stehst.
Ein großes Thema ist die Bewerbung von München und Garmisch für die Olympischen Winterspiele 2018. Sie stehen dem möglichen Großereignis gespalten gegenüber.
Das ist bei uns in der Familie ein heikles Thema. Meiner Familie und der meines Onkels gehören kleine Landwirtschaftsbetriebe in Garmisch. Auf der Fläche, die die Stadt für die Ausrichtung der Winterspiele braucht.
Sie sind in der Zwickmühle?
Richtig. Auf der einen Seite hat die Stadt Planungen gemacht, ohne uns zu fragen. Und die momentan angebotenen Konditionen sind einfach nicht fair. Es geht außerdem um Grund, der schon seit Generationen zur Familie gehört. Keiner kann vorhersehen, was da kaputt gemacht und verbaut wird. Das Land wird in jedem Fall nie mehr so aussehen wir früher.
Auf der anderen Seite...
...würde ich mich wirklich über Olympische Spiele Freude. Gerade weil das auch für das Eishockey in München und den EHC positive Nebeneffekte mit sich bringen würde.
Interview: Max v. Harsdorf
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