EHC: Seuche auf Kufen

Der EHC München wird von einer unglaublichen Krankheits- und Verletzungsserie geplagt. Jetzt fehlt auch noch Kapitän Raubal. „Sobald du dich umdrehst, ist es wieder einer weniger.“
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Seine Saison ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beendet: EHC-Kapitän Andi Raubal (lMitte, am Boden).
Foto: Rauchensteiner/Augenklick Seine Saison ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beendet: EHC-Kapitän Andi Raubal (lMitte, am Boden).

Der EHC München wird von einer unglaublichen Krankheits- und Verletzungsserie geplagt. Jetzt fehlt auch noch Kapitän Raubal. „Sobald du dich umdrehst, ist es wieder einer weniger.“

AZ: Herr Raubal, jetzt verstärken auch Sie noch das umfangreiche Lazarett des EHC München – damit kann Ihr team am Freitag in Crimmitschau nur mit einem absoluten Rumpfteam antreten.

ANDREAS RAUBAL: Das ist richtig: Ich habe mir die erste Rippe angebrochen. Das tut sauber weh, und die Sache ist auch kräftig mit Blut unterlaufen. Wenn es die Playoffs wären, würde ich betäuben lassen und spielen, aber jetzt hat es keinen Sinn. Ich falle das Wochenende aus, danach ist ja Länderspielpause. Ich werde dann ein Korsett kriegen, damit das gescheit aushält. Denn Schmerzen werde ich noch länger habe, das hat mir mein Arzt schon versprochen. Aber ich bin nicht unzufrieden, denn eigentlich hatte ich mit einer schlimmeren Diagnose gerechnet. Aber klar, wir haben im Moment gerade wirklich die Seuche bei uns.

Die halbe Mannschaft ist angeschlagen oder grippekrank.

Das ist echt unglaublich, in dieser Intensität habe ich das in all den Jahren noch nie erlebt. Sobald du dich umdrehst, ist es wieder einer weniger. David Wrigley hat es etwa im Bus auf der Fahrt in die Lausitz erwischt. Dem ging es so schlecht, dass er aus dem Bus getragen werden musste. Ich bin echt nur noch im Bus gesessen und habe mir meinen Pullover über Mund und Nase gezogen, damit ich das nicht auch noch kriege. Aber was unsere Truppe trotzdem abliefert, da kann jeder stolz drauf sein.

Mit zwei Kraftakten in der Lausitz und im Pokal in Ravensburg hat der EHC jeweils noch Siege errungen.

Ja, das im Pokal tat auch gut. Die Ravensburger haben so arrogant gespielt, das war echt besonders schön, das Spiel noch zu drehen. Vor allem, da deren Vorstand den Pokalsieg als Ziel ausgegeben hatte. Die Spiele, das waren Charaktertests. Das waren pure Kampfspiele, und wir haben sie gedreht. Da bin ich schon stolz auf die Jungs.

Da wird selbst Coach Pat Cortina, der zuletzt eine „Folterwoche“ im Training ausgerufen hatte, zufrieden gewesen sein.

Ja, die Woche war eine der härtesten, die ich je erlebt habe, und vielleicht hat sie durch die extreme Belastung auch das Immunsystem der Spieler ein bisschen geschwächt. Aber in der Kabine hat man jetzt Cortina angemerkt, wie stolz er auf uns ist. Er hat gesagt, dass diese Spiele der Beweis dafür sind, dass es für uns keine Grenzen gibt, wenn wir nur das Letzte aus uns raus holen. Das tun wir, und das hat Cortina friedfertig gemacht – denn die Woche davor, da hatte er wieder voll die Peitsche rausgeholt.

Interview: Matthias Kerber

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