EHC sendet mit "Wahnsinns-Teamleistung" zwei Ausrufezeichen an die Liga
Der Kapitän und der Nationalgoalie weisen gerade den Weg – und der führt in die Richtung, die sich der EHC Red Bull München vorstellt. Wie schon am Freitag gegen die Adler Mannheim (4:0) erzielte Patrick Hager auch gegen die Kölner Haie das Führungstor, wie schon am Freitag stoppte Mathias Niederberger alles, was auf sein Tor kam und wie schon am Freitag, gewann die Mannschaft von Trainer Oliver David und holte die vollen drei Punkte.
Aus der Domstadt entführte der EHC die Zähler mit einem clever und reif herausgespielten 2:0. In die Pause für den Deutschland Cup geht der viermalige DEL-Meister zudem mit einem Schub an Selbstvertrauen und der Gewissheit, dass die Top-Plätze der Tabelle in Reichweite kommen. Abgesehen vom Spitzenreiter Straubing Tigers sind alle anderen Teams so gut wie bzw. schon in unmittelbarer Schlagdistanz.
EHC Red Bull München: "Das spricht für eine Wahnsinns-Teamleistung"
Durch den zweiten Erfolg in Köln in dieser Saison hat der Eishockeyclub nun fünf der letzten sechs Spiele für sich entschieden und in acht der vergangenen neun Partien gepunktet. "Das war ein sehr solides Auswärtsspiel. Wir haben kaum Fehler gemacht, das frustriert den Gegner. Immer wenn man sowas zweimal hintereinander schafft, spricht das für eine Wahnsinns-Teamleistung", sagte Niederberger, der nach Spielende seinen Blocker jubelnd in die Höhe reckte, zum zweiten Zu-Null-Spiel in Folge.
Markus Eisenschmid, der nach Hagers 1:0 (32.) in der 58. Minute das Duell entschied, fand: "Wir haben weitergemacht, wo wir am Freitag aufgehört haben."
DeSousa kehrt zurück, aber Rieder bereits nach 13 Sekunden raus
Die Münchner kamen von Anfang an gut in die insgesamt sehr defensiv geprägte Auseinandersetzung – und personell verstärkt. Chris DeSousa war nach einer abgesessenen Zwei-Spiele-Sperre wieder dabei. Aber die erneute Dezimierung kam schnell, weil Tobias Rieder nach einem 13-Sekunden-Kurzeinsatz nicht mehr aufs Eis zurückkehrte, anscheinend wegen einer muskulären Blessur.
"Die werden kommen wie die Feuerwehr", hatte EHC-Stürmer Yasin Ehliz vermutet und dabei an eine Reaktion auf die 3:10-Klatsche der Kölner in Ingolstadt gedacht. Die Münchner jedoch ließen das nicht aufgrund ihrer Kompaktheit und Klarheit im eigenen Drittel nicht zu.

Selten ergaben sich für die Haie, die vor dem Spieltag auf Rang drei standen, Momente wie beim Schuss von Veli-Matti Vittasmäki (15.), dann aber war der im Aufwind befindliche Niederberger auf dem Posten. Am dichtesten an einem Tor war der KEC in der Schlussphase bei einem Lattentreffer von Nate Schnarr (54.).
"Wie wir zuletzt gespielt haben, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind"
Die teils groben Schnitzer im EHC-Spiel, die die ersten Saisonwochen immer wieder geprägt haben, scheinen nahezu abgestellt. Es wirkt, als ob Trainer und Mannschaft stetig zueinanderfinden, sich Struktur und System langsam stabilisieren. "Die Ergebnisse und die Art und Weise, wie wir zuletzt gespielt haben, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", urteilte Manager Christian Winkler in der ersten Drittelpause bei Magentasport.
Niederberger betonte: "Wir mussten uns aneinander gewöhnen, es scheint jetzt deutlich besser zu funktionieren, aber wir sind noch lange nicht da, wo wir sein wollen."
Ähnlich wie gegen Mannheim lenkte Hager mit einem wahren Arbeitertor die Begegnung in die EHC-Richtung. Nach einem Schuss von Dillon Heatherington reagierte der 37-Jährige in seinem 1004. DEL-Spiel am schnellsten und drückte den Puck über die Linie. "Hagi hat den Müll aufgeräumt", meinte Ryan Murphy schmunzelnd.
Danach mühten sich die Kölner zwar, aber brenzlig wurde es für die Eishackler nur vereinzelt. Eine schöne Kombination über Taro Hirose, De Sousa und Eisenschmid wischte die letzten Zweifel am Sieg beiseite.
"Es ist schön, dass wir so in die Pause gehen können", sagte Eisenschmid und blickte schon auf den Wiederbeginn am 13. November in Bremerhaven: "Wichtig ist, dass wir danach anknüpfen."

