EHC: Schock um Mario Jann

Nach einem brutalen Check bricht das EHC-Urgestein zusammen und bleibt reglos liegen. „Dass mir nicht mehr passiert ist, ist ein Wunder“
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Nach einem brutalen Check bricht das EHC-Urgestein zusammen und bleibt reglos liegen. „Dass mir nicht mehr passiert ist, ist ein Wunder“

MÜNCHEN Natürlich Freude sich die Spieler des EHC nach der Schluss-Sirene über den Heimsieg. Das 5:2 über die Heilbronner Falken durch die Tore von Rautert, Wichert, Hede, Dietrich und Gyori.

Doch viel wichtiger war der Gesundheitszustand von Mario Jann. Und viel größer als der Sieg war den EHC-Spielern, dass ihr Mannschaftskollege wieder stehen und gehen konnte – und dass sich die ersten Befürchtungen nicht bewahrheiteten. „Dass mir nicht mehr passiert ist“, sagte Mario Jann noch während des letzten Drittels zur AZ, „das ist ein Wunder. Es hätte alles viel schlimmer enden können.“

Es war Anfang des 2. Drittels, als es still wurde in der Olympia-Eishalle bei den EHC-Spielern und den 1533 Zuschauern. Mario Jann, der gebürtige Rosenheimer, der Publikumsliebling, einen, zu dem die einen Urgestein sagen, weil er seit sechs Jahren im Trikot des EHC spielt, den die anderen wie Manager Christian Winkler den „Duracell-Hasen“ nennen, weil bei ihm die Batterien nie auszugehen scheinen – dieser Mario Jann lag auf dem Eis und bewegte sich nicht mehr.

Mit einer brutalen Körperattacke hatte Heilbronns Thomas Gödtel den Münchner umgecheckt. „Ich habe nur einen fürchterlichen Schlag gespürt“, sagte Jann später, „dann hat’s mich aufs Kreuz gehaut. Am Anfang hab’ ich Angst gehabt, dass es mich wirklich arg erwischt hat. Aber dann habe ich zumindest gespürt, dass ich Hände und Füße noch bewegen kann. Das war dann eine verdammte Erleichterung.“

EHC-Teamarzt Robert Kilger war sofort bei Jann, stabilisierte die Halswirbelsäule. Rund zehn Minuten dauerte die Erstversorgung, dann wurde Jann, der an Heiligdreikönig seinen 30. Geburtstag feiert, vom Eis getragen. „Die haben sich alle super um micht gekümmert“, sagte Jann, „die erste Diagnose waren verklemmte Wirbel und eine Muskelverletzung.“

Während Übeltäter Gödtel eine Spieldauerdisziplinarstrafe bekam, wenig Reue zeigte und von der Heilbronner Bank um Trainer Rico Rossi stattdessen Provokationen gegen die EHC-Spieler kamen, erholte sich Jann in der Kabine und Freude sich: „Auch wenn das Schnaufen weh tut, gehen kann ich noch. Ich hab’ einfach Riesenglück gehabt. Ich kann echt dankbar sein.“

Jann wird sicher einige Spiele ausfallen, wohl mindestens bis Weihnachten. Groß feiern braucht er dann freilich nicht mehr. Dass er weitgehend gesund blieb, war für ihn schon das größte Geschenk, elf Tage vor Heiligabend. Florian Kinast

Florian Kinast

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