EHC: Schluss machen, bitte!

Die Münchner gewinnen auch das dritte Playoff-Spiel mit 4:0 – und sie haben von Bremerhaven genug.

MÜNCHEN Nur noch einer! Der EHC München schaffte im dritten Spiel des Playoff-Viertelfinales gegen Bremerhaven den dritten Sieg. Das Team von Erfolgscoach Pat Cortina setzte sich in eigener Halle souverän mit 4:0 durch, braucht jetzt nur noch einen Sieg in der Best-of-seven-Serie, um ins Halbfinale einzuziehen. Nun kann der EHC am Dienstag (20 Uhr) in Bremerhaven alles klar machen.

Und wenn es nach Trainer Pat Cortina geht, ist am Dienstag Schluss mit lustig. Und Schluss mit Viertelfinale: „Ich will, dass das vierte Spiel gegen Bremerhaven auch das letzte ist. Und wenn einer meiner Spieler glauben sollte, dass das ein leichtes Spiel werden würde, dann machen wir uns den Job selber schwerer als nötig. Das werde ich nicht zulassen. Außerdem wäre es ein Signal an die Liga, wenn wir das Viertelfinale in nur vier Partien beenden“, sagte Cortina.

EHC: Cortina fordert den Sweep

Und der Coach stellte auch eine Belohnung in Aussicht: „Wenn wir das gleich beenden, haben wir mehr Zeit, uns zu erholen: Dann können auch mal ein paar freie Tage rausspringen für die Jungs.“

Dafür gibt es am Dienstag noch einiges zu tun. Und womöglich auch zu erdulden. Angesichts des drohenden Ausscheidens ließen die Bremerhavener schon am Sonntag ihrem Frust freien Lauf. „Die haben richtig dreckig gespielt. Man hatte fast das Gefühl, sie wollten uns verletzen. Da waren Szenen dabei, die waren jenseits von Gut und Böse“, sagte Mario Jann, der Rekordspieler des EHC, der am Sonntag sein 350. Spiel für den Klub bestritt und deshalb die Trikotnummer 350 trug.

Jetzt also der harte Gang nach Bremerhaven, inklusive langer Busfahrt. „Sie werden nicht ohne Sieg ausscheiden wollen“, sagte Cortina, „wir müssen alles geben.“ So wie am Sonntag. Ab der ersten Sekunde bewiesen die EHCler ihre Playoff-Tauglichkeit. Schlachtgesänge in ohrenbetäubender Lautstärke, Dauergetrommel, Sprechchöre: Playoff-Atmosphäre eben.

Und die zeigte Wirkung, die aufgeputschten EHCler ließen von Anfang an keinen Zweifel aufkommen, wer der Herr in der Münchner Playoff-Festung ist. Angriffswelle auf Angriffswelle rollte, doch bei der Tormaschine, die im ersten Spiel (5:2) und der zweiten Partie (7:4) des Playoffviertelfinales so perfekt geölt war, griffen in Partie drei die Rädchen anfangs noch nicht präzise genug ineinander. So stand es nach dem ersten Drittel noch 0:0.

EHC: Dietrich erzielt Tor an seinem Geburtstag

Doch nach 57 Sekunden des zweiten Abschnitts schlug es endlich ein. Topscorer Mike Kompon mit einem Traumpass auf Brandon Dietrich – und der beschenkte sich zum 31. Geburtstag selbst mit dem 1:0. Happy birthday! Und die Stimmung stieg: Co-Kapitän Chris Bahen legte nur 42 Sekunden später aus einem Gestocher vor Alfie Michauds Tor zum 2:0 nach. In der 39. Minute dann die Entscheidung, Kompon stopfte die Scheibe gekonnt unter Michaud durch – 3:0!

Die Bremerhavener: entmutigt, entzaubert, demoralisiert und vorgeführt. Niklas Hede setzte in der 56. Minute mit dem 4:0 noch den Schlusspunkt. Bremerhaven konsterniert, der EHC feierte.

Jetzt also der Showdown am Dienstag.

Matthias Kerber