EHC: Revanche aus der Oberliga

EHC-Kapitän Andreas Raubal ist von Bietigheim-Coach Christian Brittig beleidigt worden – und bedankt sich nun dafür. "Das ist nur eine Extra-Motivation."
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Im Duell gegen Bietigheim geht’s hart zur Sache – auf dem Eis, aber auch außerhalb: Hier erwischt EHC-Kapitän Andreas Raubal Steelers-Spieler Dirk Wrobel.
Baumann/Augenklick Im Duell gegen Bietigheim geht’s hart zur Sache – auf dem Eis, aber auch außerhalb: Hier erwischt EHC-Kapitän Andreas Raubal Steelers-Spieler Dirk Wrobel.

EHC-Kapitän Andreas Raubal ist von Bietigheim-Coach Christian Brittig beleidigt worden – und bedankt sich nun dafür. "Das ist nur eine Extra-Motivation."

BIETIGHEIM Eigentlich braucht der EHC München keine zusätzliche Motivation. Doch zumindest Andreas Raubal, der Kapitän des EHC München, spürt in dieser Finalserie gegen die Bietigheim Steelers noch einen zusätzlichen Antrieb. Das hat mit dem Trainer des Gegners zu tun, Christian Brittig. Ende Februar, beim letzten Aufeinandertreffen der Teams in der regulären Saison, hatte Brittig den EHC-Kapitän (34) als „billigen Oberliga-Spieler“ verunglimpft.

„Ich kann dafür nur ,Danke’ an Herrn Brittig sagen, das hat mich extra motiviert“, meinte Raubal vor Spiel drei in Bietigheim schmunzelnd zur AZ. „Dass sich Spieler untereinander Dinge an den Kopf werfen, ist normal. Dass es ein Trainer macht, ist eher ungewöhnlich. Aber da stehe ich einfach drüber, dafür bin ich zu lange im Geschäft. Es motiviert mich nur extra. Den Christian hat es sehr viel mehr aufgeregt.“

EHC-Kapitän nur ein "billiger Oberliga-Spieler"?

Der Christian, das ist Christian Winkler, der EHC-Manager (und zudem Raubals Trauzeuge). Winkler ist böse auf die Aktion: „Das gehört sich nicht, das haben wir auf unserer Festplatte abgespeichert.“ Der dramatische 2:1-Sieg des EHC nach Penaltyschießen in Spiel zwei der Best-of-five-Serie war darum eine Genugtuung für die Münchner. Winkler: „Ich denke, jetzt wissen die Bietigheimer, wer wir sind. Sie hatten 20 Spiele in Serie nicht verloren. Die Niederlage werden sie nicht so schnell vergessen.“

EHC: Der Kampf der Spielsysteme

Die Finalserie gerät immer mehr zu einem Gift-Gipfel. Denn es treffen auch unterschiedliche Spielphilosophien aufeinander. Raubal missfällt das Spielsystem der Bietigheimer: „Schön ist das nicht, was die abliefern. Sie konzentrieren sich darauf, das Spiel zu zerstören und dann die Entscheidung in der Überzahl zu erzwingen. Spielerisch ist das wenig, was die zeigen. Das ist kein modernes Eishockey, das ist ein Zach-System, mir gefällt’s nicht.“ Freilich hatte Bietigheim mit diesem System die Liga dominiert. „Klar gibt ihnen der Erfolg irgendwo Recht. Aber wenn ich so einen starken Kader habe, kann ich richtig Eishockey spielen“, sagt Raubal, „es ist ja nicht so, dass sie so spielen müssen, weil sie es nicht besser können. Sie können besser, aber sie dürfen es nicht.“

Falls im Kampf der Spielsysteme die Münchner gegen die Betonmischer gewinnen sollten, hat sich Raubal schon etwas Besonderes überlegt. „Der Pokal, den es für den Meister der 2. Liga gibt, ist so schiach, der kommt mir nicht ins Haus. Wenn wir wirklich gewinnen sollten, dann bastle ich mir einen eigenen Pokal, einen schönen – und stelle ihn auf.“

Matthias Kerber

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