EHC: Noch lange unrasiert

Die Münchner Kufencracks starten mit einem 5:2-Sieg in die Playoffs – und mit lieb gewonnenen Ritualen
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Mike Kompon, der Stürmerstar des EHC München, ist – nach eigener Aussage – ein Mensch, der „gerne viel redet“. Das brachte ihm nun eine Geldstrafe ein.
Rauchensteiner/Augenklick Mike Kompon, der Stürmerstar des EHC München, ist – nach eigener Aussage – ein Mensch, der „gerne viel redet“. Das brachte ihm nun eine Geldstrafe ein.

Die Münchner Kufencracks starten mit einem 5:2-Sieg in die Playoffs – und mit lieb gewonnenen Ritualen

MÜNCHEN Jetzt sind’s nur noch drei: Drei Siege für den EHC München bis ins Halbfinale.

Denn der EHC hat in einer Nervenschlacht die erste Partie im Playoff-Viertelfinale gegen Bremerhaven 5:2 gewonnen, führt damit in der Best-of-seven-Serie mit 1:0.

Nach dem ersten Drittel hatte noch alles nach einer klaren Sache ausgesehen. Da führte die Truppe von Trainer Pat Cortina noch mit 3:0. Am Ende war es spannender, als dem Trainer (und den Fans) lieb war. Cortina erleichtert: „Das war ein verdammt enges Spiel. Das 5:2 spiegelt nicht den Spielverlauf wider. Es war eher ein 3:2-Spiel.“ Auch Manager Christian Winkler schnaufte tief durch: „Ich habe immer gesagt, dass Bremerhaven ein unangenehmer Gegner ist. In den Playoffs werden keine Schönheitspunkte vergeben. Da zählt nur eines: Der Sieg. Und den haben wir zum Glück eingefahren.“

Dafür hatten sie beim EHC auch alle lieb gewonnenen Playoff-Rituale bereits vor der Partie angewandt. Cortina und Winkler waren zum Mittagessen zum Stammitaliener gegangen. „Ich habe Pizza Rustica bestellt – wie immer vor wichtigen Spielen. Der Trainer hat natürlich mehr gegessen, eine Pizza reicht dem nicht“, erzählte Winkler, der sich übrigens am Montag letztmals rasiert hat. Beim EHC lassen sich nicht nur die Spieler, sondern auch die Bosse in den Playoffs einen Bart wachsen. Winkler: „Ich habe den Rasierer in die Ecke gestellt und hoffe, dass ich ihn ganz lange nicht mehr sehen muss.“

Die Spieler wollen gleichfalls noch lange unrasiert bleiben. Entsprechend legten sie gestern los. Mike Kompon mit Pass auf Martin Schymainski – und der traf bereits in der 4. Minute zum 1:0. Der erste Playoff-Treffer der Saison, da tobte die Nordkurve. Kurz vor Ende des ersten Drittels legten die Münchner nach. Zunächst versenkte Neville Rautert stramm zum 2:0, 21 Sekunden später erhöhte Reid sogar auf 3:0. „Wir müssen spielen wie der alte FC Bayern“, hatte Kapitän Andreas Raubal gefordert, „wir müssen mit Köpfchen spielen und auf unsere Chancen warten.“ Und so waren sie im ersten Abschnitt auch aufgetreten: ganz cool auf dem Eis.

Dafür liefen die Fans auf den Rängen heiß. In Sachen Euphorie ließen sich die Playoffs gut an beim EHC. Stürmer Austin Wycisk übrigens hatte schon 20 Stunden und 40 Minuten vor der Partie Grund zum Jubeln gehabt: Er war erstmals Vater geworden.

Nach der Pause Ernüchterung beim EHC: In 3:5-Unterzahl fiel das 1:3 durch Dinger. Der EHC spielte im zweiten Drittel meist in Unterzahl. Die Entscheidungen der Schiedsrichter quittierte Winkler mit lauten Protesten, die Fans – 1620 Zuschauer waren gekommen – stimmten ein Dauerpfeifkonzert an. Die Halle als Hexenkessel. Und der EHC geriet wieder in Not: Forster verkürzte auf 2:3 (40.)

Das letzte Drittel geriet dann zur Nervenschlacht. Für die Erlösung sorgte erst Schymainski, als er einen Abpraller zum 4:2 (56.) verwandelte. Das 5:2 durch Brandon Dietrich war für die Galerie. Trainer Cortina: „Das war für mich der wichtigste Sieg der Saison. Freitag kommt aber ein noch wichtigeres Spiel.“ Da tritt der EHC um 20 Uhr in Bremerhaven an. Um Sieg Nummer zwei einzufahren.

M. Kerber, F. Cataldo

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