EHC-Neuzugang löst überraschend nach nur fünf Einsätzen seinen Vertrag auf

Der EHC Red Bull München und Luis Schinko gehen nach nur wenigen Monaten wieder getrennte Wege, der Eishockeyclub vermeldet am Mittwoch die Vertragsauflösung mit dem Neuzugang.
Ruben Stark
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Überraschender Abschied: Luis Schinko verlässt den EHC Red Bull München.
Überraschender Abschied: Luis Schinko verlässt den EHC Red Bull München. © Bruno Dietrich (Dietrich/CityPress)

Ein Sprichwort sagt: "Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende." Für die Beziehung zwischen Stürmer Luis Schinko und dem EHC Red Bull München könnte es nicht zutreffender sein. Am Mittwoch verkündete der viermaligen DEL-Meister, dass sich die Wege schon nach wenigen Monaten und gerade einmal fünf Einsätzen mit zwei Torvorlagen wieder trennen – eine mit großer Hoffnung und potenziell vielversprechender Perspektive begonnene Zusammenarbeit ist damit schnell vorbei.

Schinko geht zurück zu den Grizzlys Wolfsburg, dem Klub, von dem er zum EHC gekommen war – und will nach dem Karriereknick im davor gewohnten niedersächsischen Umfeld wieder zurück in die Spur finden. In München passte es einfach nicht, der 25-Jährige war gleich zu Saisonbeginn im Spiel bei den Kölner Haien (4:2) der überzählige Angreifer und daran vermochte er auch in den Wochen danach nicht entscheidend etwas zu ändern. Das Fremdkörper-Dasein schlug sich auch Gemüt und Laune nieder, Unzufriedenheit schlich sich ein.

EHC verabschiedet Schinko kurz und knapp

Dass Schinko offenbar nicht immer mit vollem Fokus am Werk war, illustrierte eine Szene aus dem Training vom vergangenen Mittwoch, einen Tag vor dem 3:2 bei den Nürnberg Ice Tigers. Der Stürmer löffelte den Puck bei einer Übung in der Trainingshalle des SAP Gardens zweimal infolge an die Hallendecke, was bei seinen technischen Fähigkeiten auf Konzentrationsmängel hindeutet. Der EHC wünschte dem gebürtigen Landshuter in der vielsagend knappen Pressemitteilung "für die Zukunft alles Gute" und dankte "für seinen Einsatz". Weder der Spieler selbst, noch Trainer Oliver David oder Klubchef Christian Winkler kommen darin zu Wort.

Dabei hatte Schinko sich so viel vorgenommen, im Frühjahr im AZ-Gespräch "vom nächstlogischen Schritt" in seiner Laufbahn gesprochen. "Ich hatte wunderschöne Jahre in Wolfsburg, aber es war jetzt Zeit – und ich will eine Meisterschaft holen." Seine Entwicklung fand er ausgereizt in der Autostadt und wusste, dass ihm am Oberwiesenfeld nichts geschenkt würde. "Es wird ein harter Weg, mich da durchzusetzen, aber ich liebe den Konkurrenzkampf. Ich gebe mein Bestes, um die gleiche Rolle zu erfüllen wie in Wolfsburg."

Schinko-Rückkehr nach Wolfsburg für Olympia und WM

Dieser Plan ging jedoch nicht auf – und Schinko geht einen Schritt zurück, um sich in den kommenden Wochen und Monaten vielleicht auch wieder bei Bundestrainer Harold Kreis ins Gespräch zu bringen. Eine Olympia-Nominierung scheint aktuell für den 21-maligen Nationalspieler jedoch utopisch. Der DEB-Coach hatte ihn vor der diesjährigen WM aus dem Kader gestrichen, auch da soll zur Schau getragene Unzufriedenheit eine Rolle gespielt haben.

"Die Grizzlys haben sich in den letzten Wochen wirklich sehr intensiv um mich bemüht und mir das Gefühl gegeben, dass sie mich unbedingt gerne wieder zurückhaben möchten", sagte Schinko in der Aussendung seines alten und neuen Klubs, der den Stürmer als "absolute Bereicherung" einstuft, wie Grizzlys-Boss Charly Fliegauf sagte. Tabellarisch hat sich Schinko kurzfristig von Rang zehn auf Rang sechs verbessert, ob dauerhaft sportlich wird die Zukunft zeigen.    

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