EHC München verliert gegen Eisbären Berlin erstes Spiel der Finalserie

Der Titelverteidiger EHC verliert Spiel eins dieser Final-Serie gegen die Eisbären mit 3:4. Partie zwei steigt am Sonntag in Berlin. "Wir waren teilweise zu schlampig – wir müssen cleverer sein".
von  Matthias Kerber
Der EHC verliert unglücklich gegen Berlin.
Der EHC verliert unglücklich gegen Berlin. © Augenklick

München - Freitag, der 13. – gerade in einem vom Aberglauben alles andere als gerade gefeiten Umfeld wie dem Profisport ein Tag mit besonderem Symbolcharakter.

Wem also würde Fortuna, die Glücksgöttin, in diesem ersten Finalspiel der Best-of-seven-Serie die Gunst erweisen? Dem EHC Red Bull München, dem Double-Meister, der sich auf Triple-Mission befindet und plant, es den Dreifach-Serientätern in Sachen Meisterschaft – Berlin (2011-13) und Mannheim (1997-99) – gleichzutun? Oder doch dem DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin?

EHC verliert unglücklich

Am Ende waren es die Red Bulls, bei denen die Paraskavedekatriaphobie (irrationale Furcht vor Freitag, dem 13.) begründet war. Vor 6.142 Zuschauern im ausverkauften Olympia-Eisstadion konnten die Münchner ihr Hausrecht nicht nutzen, verloren mit 3:4. Spiel 2 findet am Sonntag (14.30 Uhr, Sport1) dann in Berlin statt. "Wir wussten, dass sie stark spielen. Es ist kein Geheimnis, was die können. Der letzte Push ist von uns zu spät gekommen", sagte Münchens Nationalverteidiger Konrad Abeltshauser, "das war das erste Spiel, das nächste gewinnen wir, dann steht es 1:1."

Erst zum zweiten Mal in der DEL-Historie standen sich im Finale wirklich der Hauptrundenerste (München) und der Zweite (Berlin) gegenüber. Es dauerte nur 70 Sekunden, bis die Eisbären erstmals zubissen. EHC-Keeper Danny aus den Birken ließ einen Schuss direkt und unglücklich vor den Schläger von Jamison MacQueen prallen, der bedankte sich auf seine Art – 0:1! Berlin anfangs kaltschnäuziger, überlegen.

Doch in der 12. Minute reagierte Jon Matsumoto vor dem Eisbären-Käfig von Goalie Petri Vehanen am schnellsten. Das 1:1! "So schnell geht es, das war ein sehr guter Schuss", sagte Ex-EHC- und Nationalspieler Rick Goldmann. Jubel am Oberwiesenfeld – aber nicht sehr lange. Drei Minuten später der erneute Stimmungsdämpfer. Sean Backman nutzte eine unübersichtliche Situation eisbären-kalt aus, das 2:1 für Berlin. Damit ging es in die Pause. "Das war ein sehr gutes Drittel für uns", sagte Backman. Und Verbands-Präsident Franz Reindl meinte: "Es macht Spaß, zuzusehen. Das ist Werbung für das deutsche Eishockey."

Goalie aus den Birken rettet mehrmals

Neues Drittel, neues Glück? Von wegen! Thomas Oppenheimer mit dem Alleingang auf aus den Birken (24.), doch da war der Goalie noch auf dem Posten. Nach einer defensiven Fehlerparade eine Minute später aber nicht mehr – James Sheppard mit dem 3:1 durch die Torhüter-Beine.

Doch angeschlagene Red Bulls sind am gefährlichsten. Eine Traumkombination von Keith Aucoin und Matsumoto schloss Brooks Macek mit dem 3:2 ab (28.). München immer stärker – 14:8 Torschüsse die Drittelbilanz. Doch das Ergebnis blieb 2:3. "Wir waren teilweise zu schlampig und haben dann unsere Chancen nicht gemacht, wir müssen cleverer sein", sagte EHC-Stürmer Patrick Hager.

Das dritte Drittel. Berlin kam besser aus der Pause, aus den Birken rettete in höchster Not. Dann Münchens Frank Mauer mit der Mega-Chance auf den Ausgleich (49.) – vergeben. Der Nackenschlag in der 55. Minute Louis-Marc Aubry mit dem 4:2 für Berlin! Aucoin traf noch den Pfosten (58.). 53,8 Sekunden vor der Schlusssirene zielte er besser, das 3:4! Mehr ging nicht mehr.

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