EHC München in der DEL: Die Verhandlungen laufen
Präsident Bochanski trifft Ligenleiter Tripcke: Nötig wären für den Aufstieg ein höherer Etat und kleinere Änderungen an der Olympia-Eishalle. Manager Winkler verlängert seinen Vertrag.
MÜNCHEN DEL – diese Buchstabenkombination hat beim EHC München und seinen Fans früher mal Unbehagen ausgelöst. Inzwischen ist das anders. Der Aufstieg in die Deutsche Eishockey-Liga ist für den Zweitliga-Tabellenführer längst zum Saisonziel geworden. Und nun ist der Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse dem Stadium des Wunschdenkens entwachsen.
Wie die AZ erfuhr, trafen sich EHC-Präsident Jürgen Bochanski und Manager Christian Winkler am Dienstag in Köln mit DEL-Ligenleiter Gernot Tripcke zu Gesprächen. „Ja, das stimmt“, bestätigte Bochanski, „wir haben uns im Detail darüber informiert, welche Voraussetzungen wir erfüllen müssten, um im Fall des Titelgewinns auch in die DEL aufsteigen zu können.“ Schon jetzt ist laut Bochanski klar: „An unserer Halle müssten nur kleine Änderungen vorgenommen werden.“
Beim Etat, derzeit etwa 2,2 Millionen Euro pro Saison, bedarf es da schon größerer Anpassungen. Bochanski: „Hier muss eine Erhöhung im siebenstelligen Bereich erfolgen, das ist Pflicht.“ Schon im Vorfeld der Gespräche hatte es daher eine Gesellschafterversammlung gegeben, die die DEL-Pläne abgenickt hat.
Bochanski: „Wir haben viel Arbeit vor uns, aber es sind – falls wir sportlich den Aufstieg schaffen – lösbare Aufgaben. Wir wollen auf keinen Fall ein zweites Bietigheim werden. Das braucht keiner.“
Die Bietigheimer hatten vergangene Saison sportlich die Zweitliga-Meisterschaft gewonnen, aufgrund mangelnder Sponsorengelder aber auf den Aufstieg in die DEL verzichtet. „Ich hatte das Gefühl, dass man sich von seiten der DEL sehr auf uns Freude würde“, sagt Bochanski. Winkler meint: „Man hat sehr klar gemerkt, dass das Interesse auf beiden Seiten enorm ist.“
Die Verhandlungen in Sachen DEL haben begonnen. Und auch auf anderen Ebenen stellt der EHC die Weichen Richtung Erstklassigkeit. Nach der Vertragsverlängerung mit Erfolgscoach Pat Cortina (bis 2012) steht nun fest, dass ein weiterer Baumeister des momentanen EHC-Erfolgs an Bord bleibt: Manager Winkler.
„Den lassen wir sicher nicht gehen. Wir haben ein Handschlag-Agreement getroffen. Es gibt in jedem Unternehmen Mitarbeiter, die ihren Vertrag sozusagen selber verlängern. Christian ist ein solcher Mitarbeiter“, sagt Bochanski, „er ist jetzt sechs Jahre bei uns und zu einem Meister seines Fachs gewachsen. Er würde das Abenteuer DEL definitiv bestehen.“
Auch Winkler bestätigt der AZ die Verlängerung: „Es gab für mich nie eine Frage, ob ich verlängere. Solange man mich will, gehöre ich dem EHC.“
Matthias Kerber
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