EHC-Manager Winkler nach Sieg: "Uns mag eh keiner"

Der EHC Red Bull München schlägt Ingolstadt 5:0. Ärger gab’s aber, weil Gegner Ingolstadt, vom Noro-Virus befallen, kurzfristig verlegen wollte, Red Bull dies aber ablehnte. Manager Winkler: „Und jetzt sind wir die Bösen?“
von  Gregor Röslmaier
EHC-Manager Christian Winkler.
EHC-Manager Christian Winkler. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Der EHC Red Bull hat seit Sonntag mit dem oberbayerischen Nachbarn ERC Ingolstadt einen weiteren Erzfeind. Was war passiert? Morgens um 11 Uhr rief Panther-Sportdirektor Jiri Ehrenberger beim EHC an, er wollte, dass das Spiel verlegt wird.

Der Grund: Der Noro-Virus hatte vor der Partie gegen München elf ERC-Spieler dahingerafft. Der EHC lehnte ab, berief sich auf die Durchführungsbestimmungen der DEL. Die besagen, dass ein Spiel stattfinden müsse, wenn der Gegner neun Feldspieler und einen Torhüter stellen kann. Also mussten die Ingolstädter ran – sie hatten exakt neun fitte Feldspieler und einen Torhüter. Dazu kamen noch drei Drittligaspieler von Kooperationspartner Regensburg.

Ehrenberger wetterte bereits vor dem 5:0-Sieg des EHC: „Unverständlich finden wir es, dass wir trotz dieser Situation das Spiel nicht verlegen, weil München dem nicht zustimmt.“ Gar nicht unverständlich fand das EHC-Manager Christian Winkler: „Die Regel wurde von der Liga mit Absicht so gemacht. Und jetzt sind wir die Bösen? Mir war es klar, dass wir kritisiert werden, aber was ist, wenn wir beim Nachholspiel drei, vier Verletzte haben? Dann muss ich das vertreten. Das ist zwar keine schöne Sache, aber wir können auch nichts dafür, wenn die nur noch neun Spieler haben.“

Die Tabellensituation ist knifflig: Vor der zweiwöchigen Olympia-Pause und kurz vor den Playoffs trennte die beiden Teams nur ein Punkt, nun hat der EHC als Siebter ein Vier-Punkte-Polster. Das Spiel war einseitig: Nach zwei Minuten stand es schon 2:0. Geburtstagskind Alexander Barta (wurde 31) und Daniel Sparre legten vor. Im zweiten Abschnitt bauten Nick Palmieri (25.) und Fabio Carciola (28.) die Führung auf 4:0 aus. Den Schlusspunkt setzte Danny Richmond vor 3755 Zuschauern (49.). EHC-Trainer Pierre Pagé entschuldigte sich bei Ingolstadts Trainer Niklas Sundblad: „Es tut mir Leid für Nik. Die werden später ein harter Gegner sein, das ist sicher.“

Und auch den Spielern war die kuriose Partie unangenehm: „Da braucht man auch nicht großartig feiern, aus Respekt vor dem Gegner“, sagte Barta. Ein kurzes „Humba“ vor den Fans stimmte er trotzdem an. Locker nahm es Winkler, der über das Image von Red Bull München sagt: „Uns mag eh keiner.“

 

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