EHC: Kapitän Michael Wolf mit 300 DEL-Toren
München - Es waren 36:26 Minuten gespielt an diesem 11. April 2017, als die Geschichtsbücher aufgeklappt werden mussten und Michael Wolf sich mal wieder einen Eintrag gesichert hatte. Sein Treffer in der ersten Münchner Überzahl des EHC im zweiten Finalspiel gegen die Wolfsburg Grizzlys war nicht nur der 2:2-Ausgleich, sondern eben auch der 300. DEL-Treffer in der illustren Karriere des Red-Bulls-Kapitäns.
Magische Marke
Der 36-Jährige ist damit der erst zweite Spieler überhaupt nach Nürnbergs Patrick Reimer, der diese magische Marke knacken konnte. "Natürlich ist es schön, die 300 zu schaffen. So ein Tag, so ein Treffer ist sicher nicht alltäglich, es ist eine schöne Momentaufnahme", sagte Wolf nach dem 3:2-Sieg, "trotzdem ist es mir letztlich egal, wer die Tore schießt. Ich bin glücklich, dass ich ihn reingemacht habe und noch glücklicher, dass wir den Sieg eingefahren haben."
Kapitän Wolf – Mr. 300 – ist Rummel um seine Person ein Graus, er steht nicht gerne in der Öffentlichkeit, hat sie aber als Teil seines Jobs akzeptiert. "Wolf ist ein Ausbund an Bescheidenheit. Aber man kann gar nicht genug positive Worte über ihn finden", sagte Münchens Erfolgstrainer Don Jackson, "er ist ein Vorbild für die gesamte Mannschaft. Er ist eine Top-Führungspersönlichkeit. Jeden Tag. Er nimmt sich nie eine Auszeit, gibt immer alles. Und er ist ein Superspieler. Wir sind glücklich, ihn zu haben. Wir sind alle sehr stolz auf ihn. Aber so wie ich ihn kenne, ist es ihn unangenehm, dass ich derart über ihn rede."
Der Bundeswolf
Doch über Wolf und seine Leistungen muss man sprechen. "Er ist einer der besten Spieler, die es je in Deutschland gegeben hat", sagte Eishockey-Legende Didi Hegen der AZ und Wolfs Teamkollege Yannic Seidenberg, der mit seinem Traumpass den 300. Treffer vorbereitet hatte, meinte: "Der ,Bundeswolf’ hat zum 300sten mal zugeschlagen. Gratulation, Capitano!" Ein Meilenstein für Wolf, auch wenn ihn Titel viel wichtiger sind: "Ich hatte das Glück, in der Vorsaison endlich Meister zu werden. Das zählt. Die eigenen Bestmarken, interessieren vielleicht, wenn man irgendwann den Enkeln beibringen will, dass der Opa vielleicht gar nicht so uncool war."
- Themen: