EHC: Höllisch ausgerutscht

Der EHC München verliert sein drittes Playoff-Halbfinale gegen Ravensburg 2:3.Coach Cortina bemängelt „Leidenschaft in der Defensive“. Am Dienstag der vierte Streich.
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Tohuwabohu vor dem Ravensburger Tor: EHC-Ass Mike Kompon fliegt mit Keeper Rohde ins Netz, Slavetinsky knallt an den Pfosten.
sampics/Augenklick Tohuwabohu vor dem Ravensburger Tor: EHC-Ass Mike Kompon fliegt mit Keeper Rohde ins Netz, Slavetinsky knallt an den Pfosten.

Der EHC München verliert sein drittes Playoff-Halbfinale gegen Ravensburg 2:3.Coach Cortina bemängelt „Leidenschaft in der Defensive“. Am Dienstag der vierte Streich.

MÜNCHEN Um 20.51 Uhr am Sonntag war es amtlich. Die bisher so porentief weiße Weste des EHC ziert nun auch ein ganz dunkler, hässlicher Fleck. Die Münchner, bisher in den gesamten Playoffs der 2. Bundesliga unbesiegt, verloren in eigener Halle Spiel drei in der Halbfinal-Serie gegen die Ravensburg Tower Stars 2:3. Damit verkürzten die Schwaben in der Best-of-seven-Serie auf 1:2. Nun kommt es am Dienstag (20 Uhr) zu Spiel vier in Ravensburg.

„Meiner Mannschaft hat die Leidenschaft für die Defensive gefehlt. Sie wollten angreifen, angreifen, angreifen und vergaßen dabei ihre Aufgaben in der Verteidigung. Wenn man drei Tore kassiert, gewinnt man selten, gerade wenn der gegnerische Torhüter so hält, wie Rohde es getan hat“, sagte EHC-Trainer Pat Cortina, „das war kein Münchner Eishockey, was wir defensiv abgeliefert haben. Jetzt erwartet uns in Ravensburg eine Höllenstimmung.“

Die Hölle hatte Manager Christian Winkler eigentlich für die Ravensburger ausgelobt. Er hatte den Gästen die „Münchner Hölle“ als urbayerisches Dankeschön für die Vorkommnisse nach dem 3:2-Sieg des EHC in der Verlängerung über die Tower Stars am Freitag versprochen. Da hatten die erbosten Fans den Manager und andere EHCler mit Bier überschüttet. „Ich trinke mein Bier lieber“, meinte Winkler erbost.

Die 3319 Zuschauer in München gaben ihr Bestes, um dem Gegner die Hölle heiß zu machen, doch so recht zum Beelzebub taugte der EHC an diesem Abend nicht. Nach dem 1. Drittel stand es noch 0:0. Nach fünf Minuten im zweiten Abschnitt die Ernüchterung für die Münchner. Raphael Kapzan erzielte gegen Keeper Sebastian Elwing, der erneut den Vorzug vor Joey Vollmer erhalten hatte, das 1:0 für Ravensburg. Kerry Ellis-Toddington machte das 2:0 (32.). Erst nach 39 Minuten durften die Münchner jubeln. David Wrigley, der schon in Spiel eins (5:2) zwei Tore gegen den grandiosen Schwaben-Keeper Christian Rhode erzielt hatte, schoss das 2:1.

Die Wende? Von wegen! Nach nur 129 Sekunden des Schlussdrittels schlug der Puck erneut im EHC-Tor ein, eine Aneinanderreihung schwerer Abwehr-Fehler, die Marco Miller eiskalt ausnützte. Mike Kompon, der mit seinen beiden Toren Ravensburg in deren Halle fast allein abgeschossen hatte, schaffte noch den Anschlusstreffer (45.). Der EHC drückte plötzlich. Doch trotz bester Chancen, der Puck wollte nicht mehr rein. Manager Winkler: „Das hier ist kein Kinder-Geburtstag, sondern Playoff-Eishockey. Und wir schlagen zurück.“

Matthias Kerber

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