EHC: Hauptsponsor weg!

Versicherung Gothaer steigt aus. Es geht um etwa 200000 Euro. Klubchef Jürgen Bochanski bleibt gelassen.

MÜNCHEN 48 Spiele hat der EHC München in dieser Saison bisher gekämpft, gelitten, gebangt und gehofft. Und meist gewonnen. Alles für jetzt. Für die Playoffs, die an diesem Dienstag (20 Uhr, Olympia-Eishalle) beginnen, in denen die Münchner zunächst auf Bremerhaven treffen. „Das ist die Jahreszeit, für die wir leben“, sagt Erfolgscoach Pat Cortina, „es gibt keine Ausreden, keine Entschuldigungen. Die Wahrheit liegt jetzt auf dem Eis.“

Doch es gibt auch eine Wahrheit außerhalb der Spielfläche. Und die ist ein Schock für die EHC-Cracks und -Fans: Wie die AZ erfuhr, wird Hauptsponsor Gothaer sein Engagement beim EHC nach dieser Saison beenden. „Ja, der Posten des Hauptsponsors ist offen“, bestätigt EHC-Präsident Jürgen Bochanski der AZ, „die Gothaer hat ja schon vergangene Saison angekündigt, dass dies voraussichtlich das letzte Jahr sein wird, in dem sie uns unterstützen. Es sieht so aus, dass es so kommen wird.“

Etwa 200000 Euro des Saison-Etats (gesamt gut 1,6 Millionen) hat die Versicherung bisher abgedeckt. Weil in dieser Saison durchschnittlich über 400 Zuschauer mehr zu den Heimspielen kommen als im Vorjahr, droht aktuell kein Minus. Trotzdem wiegt der Verlust des Hauptsponsors natürlich schwer. „Diese Lücke muss gestopft werden, da muss man sich nichts vormachen“, sagt Bochanski, „aber ich bin da guter Dinge, auch wenn es natürlich in der momentanen wirtschaftlichen Situation nicht immer einfach ist. Aber die Signale anderer möglicher Sponsoren sind vielversprechend.“

Immerhin hat der EHC einen neuen Bier-Sponsor gefunden, nachdem Löwenbräu sein Engagement Ende 2008 aufgekündigt hatte. Bochanski: „Da haben wir eine Lösung mit dem Münchner Brauereiverband gefunden, der in Ordnung ist. Diese Lösung gilt auch für die kommende Saison.“

Es bleibt das Problem des fehlenden künftigen Hauptsponsors. Und die Hoffnung, dass dadurch keine Unruhe entsteht. Es ist ja Playoff-Zeit, die wichtigste Phase der Saison.

Matthias Kerber