EHC gibt Playoff-Traum auf

MÜNCHEN - Drei Wochen haben sie noch. Sechs Spiele bleiben dem EHC München somit, um doch nochmal nach oben zu klettern in der Tabelle. Genug Zeit, müsste man meinen. Und dennoch gibt Manager Christian Winkler jetzt schon auf.
„Das war’s wohl“, sagte Winkler am Sonntag nach der 1:2-Niederlage gegen Crimmitschau (EHC-Tor: Barz), „wir brauchen uns nicht mehr mit den Playoffs beschäftigen. Ab sofort zählt für mich nur noch, dass wir zumindest noch Zehnter werden.“
Dann wäre die Saison für den EHC in knapp drei Wochen nach der Hauptrunde zwar schon beendet – aber immerhin müssten sie keine Panik mehr vor dem totalen Absturz haben.
Den Kampf nicht angenommen
Tatsächlich wirkte es am Sonntag zumindest im ersten Drittel so, als ob die Münchner Spieler schon vor dem Spiel alle Playoff-Träume aufgegeben hatten. „Das war ein schlimmes erstes Drittel von uns“, befand denn auch Trainer Pat Cortina, „ich weiß nicht, ob die Spieler schon vorher damit gerechnet hatten, heute zu verlieren – und sie den Kampf deswegen nicht angenommen haben.“
Ärgerlich klang das, aber auch eine Spur resigniert. Cortina weiter: „Wir haben nicht gut gearbeitet. Stattdessen haben meine Spieler den Großteil der Energie für Dinge verschwendet, auf die wir keinen Einfluss haben. Sie hätten lieber mal Eishockey spielen sollen, als ständig über den Schiedsrichter zu schimpfen“, sagte Cortina.
Die Folge: Ein 1:2 gegen die vor dem Spiel punktgleichen Crimmitschauer, Absturz auf Rang neun, das Ende der Playoff-Träume. Auch Cortina spricht nach der zweiten Niederlage in seiner neuen Amtszeit vom Abstiegskampf. „Ich kann nur hier bleiben, wenn wir in der Liga bleiben“, sagte er, angesprochen auf eine Vertragsverlängerung. Heißt: Vor Mitte März fällt da keine Entscheidung.
Alle Vertragsgespräche auf Eis
Heißt aber auch: Vor Mitte März wird auch kein Spieler mehr seinen Vertrag verlängern können. Momentan stehen nämlich alle Vertragsgespräche auf Eis. Nach dem Ende der Hauptrunde soll Cortina dann Winkler und dem Vorstand sagen, wen er – vorausgesetzt er bleibt überhaupt – aus dem aktuellen Kader noch sehen mag. „Alle haben noch eine Chance“, sagt Cortina gestern. Ihre letzte?
F. Cataldo