EHC: Genagelt fürs Comeback
MÜNCHEN - Drei Monate nach der Schulter-Operation ist EHC-Stürmer Mark Heatley endlich fit für die Playoffs.
Eigentlich ist die Narbe an der linken Schulter nicht sonderlich groß. ein paar Zentimeter nur. Dennoch hat der Eingriff Mark Heatley, den Stürmer des EHC München, gut drei Monate Spielzeit gekostet. Anfang Dezember hatte er sich einen dreifachen Bänderriss in der Schulter zugezogen, erst jetzt – einen Monat, nachdem ihm die Nägel entfernt wurden – wird der Deutsch-Kanadier in den Playoffs (ab Dienstag) sein Comeback geben. „Mark kann für uns in den Playoffs ein ganz wichtiger Spieler werden“, sagt EHC-Manager Christian Winkler. Damit er zu den Playoffs überhaupt wieder fit ist, hat sich Heatley extrem geschunden. „Die Arbeit für das Comeback begann bei ihm sofort nach der Operation. Seine Einstellung ist vorbildlich“, sagt Erfolgscoach Pat Cortina.
„Es war eine schwere Zeit, es war ja nicht das erste Mal“, sagt Heatley. Wenn es um Verletzungen geht, ist der 24-jährige bereits ein Veteran. Er hatte je zwei Arthroskopien an den Knien sowie eine Armverletzung, bei der ihm die Bänder durchtrennt wurden, hinter sich. Nun also die Schulter-OP. Im Gewichteraum quälte er sich gnadenlos für das Comeback. „Da hat man Schmerzensschreie gehört, so hat er sich reingehängt, damit der Körper keine Masse verliert“, sagt Winkler.
In der Reha-Zeit hat Heatley, Bruder von NHL-Superstar Dan Heatley, des vielleicht besten Eishockeyspielers der Welt, auch sonst alles getan, um fit zu werden. Er entwickelte sich zum Gourmet-Koch. Im Internet studierte er Rezepte, und ruft schon mal spät Abends bei EHC-Verantwortlichen an, um zu fragen, was „Sage“ auf Deutsch heißt: Salbei. Er brauchte es für ein Kochrezept. „Bei den Mengen, die Mark verspeist, ist es nur gut, wenn er qualitativ hochwertige Produkte kauft“, sagt Winkler, ich habe noch keinen Moment erlebt, in dem Mark keinen Hunger hatte.“ Heißhunger im übertragenen Sinn hat er nun auf Eis. „Ich bin heiß aufs Comeback“, sagt Heatley.
Matthias Kerber
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