EHC gegen Ice Tigers: Revanche ohne Fünf

Der EHC München gewinnt trotz Verletztenmisere beim Tabellenführer Nürnberg Ice Tigers 6:4 und macht Trainer Cortina „sehr stolz“. Manager Winkler schwärmt vom „tollen Charakter“.
NÜRNBERG Schwer angeschlagen – und doch drei weitere Punkte auf der Habenseite. DEL-Aufsteiger EHC München gewann auch ohne fünf verletzen Spieler (Kompon, Rautert, Webb, Hilpert, Maurer) ausgerechnet beim Tabellenführer Nürnberg Ice Tiger mit 6:4. Nach dem 1:3 gegen Wolfsburg und dem 2:3 n.V. gegen Ingolstadt wieder ein Sieg für die Münchner.
„Das war ein großartiges Spiel. Ich muss unseren Spielern ein großes Kompliment machen. Wie sie auf diese schwierige Situation reagiert haben, zeugt von dem tollen Charakter, den diese Truppe hat", sagte Manager Christian Winkler. Und Coach Pat Cortina meinte: „Ich bin sehr stolz auf dieses Team, das diese Leistung gebracht hat."
„Es wird nicht vielen Teams in dieser Liga gelingen, Punkte aus Nürnberg zu entführen", sagte der Rustikal-Verteidiger des EHC München, Nationalspieler Felix Petermann, der 2003 seine DEL-Karriere in Nürnberg begonnen hatte: „Diese Revanche ist sehr süß."
Revanche für die Lehrstunde in Sachen Abgeklärtheit, die die Franken dem Aufsteiger beim ersten Duell in dieser Saison verabreicht hatte. Da hatten die Münchner das Spiel zwar dominiert (Schussstatistik: 46:17!), doch am Ende 2:4 verloren.
An diesem Freitag, bei dem Topspiel der DEL, die nun offiziell die Bewerbung Münchens um die Ausrichtung von Olympia 2018 unterstützt (es aber versäumt, einen Münchner als Botschafter zu berufen), bewies der EHC, dass angeschlagene Eishackler die gefährlichsten sind. Martin Buchwieser verwandelte in der 8. Minute einen Schuss-Pass von Stéphane Julien zum 1:0. Doch die Ice Tigers bissen zurück. Frederik Eriksson überwand Keeper Sebastian Elwing - 1:1 (13.). Nur 13 Sekunden später erhöhte Eric Chouinard zum 2:1. „Wir müssen diese mentalen Fehler abstellen", sagte Coach Cortina.
Als Tiger-Bändiger tat sich dann Stürmer Brandon Dietrich hervor, in der 22. Minute traf er nach grandioser Einzelleistung, 2:2. Topscorer Eric Schneider gelang das 3:2 (31.). In der 35. Minute war es Vitalij Aab mit dem Ausgleich. Doch Christian Wichert mit seinem ersten Tor in der DEL brachte den EHC wieder in Führung 4:3 (38.). Martin Schymainski mit dem 5:3 (47.). Erneut Aab mit dem 5:4 (52.). Neuzugang Kyle Helms, der erst am Donnerstag beim EHC unterschrieben hatte, mit dem 6:4-Endstand.
Nach Tabellenführer folgt Meister. Am Sonntag (18.30 Uhr, Olympia-Eishalle) geht's gegen die Hannover Scorpions. Matthias Kerber