EHC gegen Augsburg: Freunde unter Feinden

Vor dem Duell am Freitag in der ausverkauften Münchner Eishalle: Die Fans des EHC und Augsburg sind sich unsympathisch, die Bosse aber mögen sich
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Ein sogenanntes Freundschaftsspiel in der Vorbereitung: Das Duell EHC gegen Augsburg war giftig und gipfelte in einer Massenschlägerei.
Rauchensteiner/Augenklick Ein sogenanntes Freundschaftsspiel in der Vorbereitung: Das Duell EHC gegen Augsburg war giftig und gipfelte in einer Massenschlägerei.

Vor dem Duell am Freitag in der ausverkauften Münchner Eishalle: Die Fans des EHC und Augsburg sind sich unsympathisch, die Bosse aber mögen sich

MÜNCHEN „Gegner bedürfen einander mehr als Freunde, denn ohne Wind gehen keine Mühlen.“ Das schrieb der große Dichter und Schriftsteller Hermann Hesse (1877 – 1962). Beim Eishockey werden, wenn die Erzrivalen des EHC München am Freitag (20.20 Uhr) in der ausverkauften Olympiaeishalle die Augsburger Panther empfangen, heftige Winde wehen.

Schon beim sogenannten Freundschaftsspiel in der Saisonvorbereitung gab es eine gewaltige Massenkeilerei der Spieler. Die Klubs pflegen zudem seit Ewigkeiten eine intensive Fanfeindschaft. „Die Rivalität rührt noch aus Hedos-Zeiten her“, sagt Massimo Ferraro von den Munich Supporters, „für die Augsburger ist München die verhasste Landeshauptstadt, gegen uns leben die ihre Minderwertigkeitskomplexe aus. Mir haben schon mal fünf Augsburg-Fans am Auto aufgelauert, um mich zu verprügeln. Das sind keine Kavaliersdelikte mehr.“ Und Peter Zistler von „Hedos-Freunde Bavaria“ sagt: „Bei einem Spiel wurden wir attackiert, unser damaliger Präsident bekam einen Becher an den Kopf. Er war danach bewusstlos.“ Robert Vollnhans vom 1. Eishockeyfanklub München erzählt: „Nach Augsburg fahr’ ich nimma. Ich habe dort schon Bierduschen bekommen, bin bespuckt worden.“

Für das Freitagsspiel haben sie daher beim EHC auch kräftig aufgerüstet. „Das Sicherheitspersonal haben wir mehr als verdoppelt, denn ein paar Unverbesserliche gibt es immer“, sagt EHC-Präsident Jürgen Bochanski.

Dabei harmonieren die Klubs auf den Chefetagen bestens miteinander. Als der EHC noch in der 2. Liga spielte, wurden Spieler getauscht, EHC-Coach Pat Cortina ist sogar mit Augsburg-Trainer Larry Mitchell befreundet, zusammen absolvierte man etwa im Sommer den Lehrgang für den A-Trainerschein. „Ich mag Larry“, sagt Cortina. Und EHC-Manager Christian Winkler sagt über Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl: „Ich kann mich mit jeder Frage an ihn wenden. Er ist in Sportdingen fast so etwas wie ein Vater für mich. Aber während der Partie, da bin ich dann so etwas wie ein Waise.“ Schließlich bedarf man seiner Feinde noch mehr als seiner Freunde.

Matthias Kerber, Maximilian von Harsdorf, Fabian Klee

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