EHC feiert: Finale!
Im fünften Halbfinale gegen Ravensburg brannten die Münchner Eishockey-Cracks ein Feuerwerk ab, siegten 6:0. Manager Winkler: „Das war erst die Vorspeise, der Hauptgang kommt noch.“
MÜNCHEN Finale - oho! Der Freitag wurde für 4021 EHC-Fans zum Feiertag. Dementsprechend ging es auch nach der Schlusssirene zu. Die Zuschauer verwandelten die ehrwürdige Olympia-Eishalle in ein echtes Eishockey-Tollhaus. Jubelgesänge, stehende Ovationen. Durch ein 6:0 im fünften Halbfinalspiel über die Ravensburg Tower Stars hat der amtierende Vizemeister zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte das Endspiel der 2. Eishockey-Bundesliga erreicht.
„Das ist ein großartiger Triumph, wir sind sehr stolz auf unser Team“, sagte der Präsident Jürgen Bochanski, der nun auch die Finalprämie für die Spieler rausrücken muss. „Das tun wir natürlich gerne. Wie heißt es so schön? Leistung muss sich lohnen.“
Jubel, Trubel auf den Rängen. Doch der Verein selbst bremste die Euphorie ein wenig. Konfetti-Regen? Knallende Sektkorken? Von wegen! Chefeinpeitscher Pat Cortina, der Coach, hatte jeglichem Party-Marathon schon vorab die Zustimmung verweigert. „Im vergangenen Jahr war ich nach dem Finaleinzug sehr emotional, habe eine Feier ausgelobt, aber in diesem Jahr ist alles anders. Wir haben eine wichtige Zwischenetappe erreicht. Aber damit sind wir in diesem Jahr nicht zufrieden. Die große Aufgabe ist noch nicht erfüllt“, sagte der Italo-Kanadier.
Denn auf die Vizemeisterschaft im letzten Jahr soll in dieser Saison der Titel und damit auch der Aufstieg in die DEL folgen. „Wir sind weiter hungrig“, sagte auch Manager Christian Winkler, „wir hatten jetzt die Vorspeise, aber der Hauptgang, den müssen wir erst noch schaffen, bevor überhaupt an die Nachspeise zu denken ist. Wir sind im Soll, aber Feiern ist erst angesagt, wenn wir das Soll übererfüllt haben.“ Schließlich war im Drei-Jahres-Plan, den Winkler und Cortina im Jahre 2008 erstellt hatten, für diese Saison der Einzug ins Endspiel bereits eingeplant.
Video: Die Stimmung in der Halle
Trotz des Schützenfests am Freitag – eine schwere Aufgabe. „Ravensburg war in der Friss-oder-stirb-Situation, hatte nichts mehr zu verlieren. Entsprechend haben sie sich reingehauen", sagte Cortina, „gegen solche Gegner zu gewinnen, ist immer die schwierigste Aufgabe.“ Denn: Angeschlagene Eishockeyspieler sind bekanntlich die gefährlichsten. Doch der EHC war in der Stimmung, den angeschlagenen Gegner auszuknocken. Besonders Stürmerstar Mike Kompon tat sich als Knockout-Wunder hervor. Er lieferte eine astreine Dreier-Kombination ab. Die fünfte Minute: Kompon versenkte nach grandioser Vorarbeit von Brandon Dietrich - 1:0. Nur eine Minute später der nächste Kompon-Streich - 2:0. Damit nicht genug, Kompon als Mr. Unersättlich mit dem 3:0 (12.). Danach ließ der Kanadier auch mal andere ran. Kapitän Chris Bahen zum 4:0 (29.). Martin Schymainski erhöhte zum 5:0. (37.), Kompon mit seinem vierten Treffer auf 6:0 (48.). Das war's. Das Klassenziel Finaleinzug ist erreicht, Mehr soll noch folgen.
Matthias Kerber
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