EHC: Der seltsame Fall des Dr. Auswärts und Mr. Heim

Topspiel am Sonntag: Der EHC empfängt seinen Angstgegner, die Adler Mannheim.
von  Martin Wimösterer
Topspiel gegen Mannheim: Der EHC und Jon Blum (r.).
Topspiel gegen Mannheim: Der EHC und Jon Blum (r.). © Red Bull München / City-Press GmbH

München - Nach elendig langen 1.437 Tagen soll die pechschwarze Serie am Sonntag endlich reißen. 1.437 Tage, so lange hat der EHC Red Bull München im heimischen Olympia-Eisstadion schon nicht mehr gegen die Adler Mannheim gewonnen.

Damals, in den Playoffs 2018, räumte Don Jacksons Mannschaft die Adler mit einem 5:0-Sieg aus der Bahn und zog mit dem vierten Sieg in der Serie ins Finale ein (das er dann gewann). Seitdem: neun Heimpleiten in Folge gegen Mannheim.

Gesamtbilanz gegen Mannheim in letzter Zeit negativ

Die Adler sind der einzige DEL-Rivale, gegen den die Münchner eine negative Gesamtbilanz haben (27:30 Siege). Zuletzt kassierten sie, stadionübergreifend, sieben Niederlagen am Stück gegen ihren Angstgegner. Am Sonntag (16.30 Uhr) hat der EHC nun mal wieder - die Gelegenheit, beide hässlichen Serien zu beenden. Die Frage ist: Hat der EHC den Instinkt, Partien notfalls an sich zu reißen?

Mannheim hat ihn auf jeden Fall. Unter der Woche besiegten die Adler zweimal den ERC Ingolstadt, der eigentlich die stärkere Mannschaft war - doch Pavel Gross' Team bestrafte jeden Fehler eiskalt, drehte einmal binnen 51 Sekunden ein 1:2 in ein 4:2.

EHC kämpft vor Topspiel mit einigen Problemen

Was bei der Mission "Serienriss" erschwerend dazukommt: Mannheim hat die ansonsten furiose EHC-Topreihe um Frederik Tiffels, Ben Street und Trevor Parkes recht gut im Griff. Gerade mal zwei Tore erzielte sie in den drei bisherigen Saisonvergleichen.

Und der EHC hat vor dem Topspiel auch noch mit eigenen Baustellen zu tun: Kapitän Patrick Hager, den der DEL-Disziplinarausschuss für einen Check gegen den Kopf im Derby in Augsburg für zwei Spiele sperrte, fällt aus. Dazu lähmt den EHC im Gerangel um die Europapokal-Plätze seine ausgeprägte Heimschwäche.

1,65 Punkte holte er vor dem Freitagsspiel gegen die Schwenninger Wild Wings (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) im Schnitt in dieser Saison am Oberwiesenfeld gerade mal.

Heimspiele und Auswärtsspiele -  Ein Unterschied wie Tag und Nacht 

Während Jacksons Jungs mit diesem Wert in der DEL-Heimtabelle sogar um den Playoffeinzug bangen müssten, sind sie in der Fremde bärenstark: Auswärts fahren sie durchschnittlich 1,875 Zähler ein - nur Meister Eisbären Berlin nimmt noch mehr Beute mit. Der EHC und der seltsame Fall des Dr. Auswärts und Mr. Heim.

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