EHC: Das Ende der Toleranz

Der EHC siegt wieder, aber Coach Cortina reicht das nicht: „Ich fordere Leidenschaft.”
Köln - Drei Punkte gegen den Meister Eisbären Berlin (5:3), drei Punkte bei den Kölner Haien (2:1) – eigentlich ist im EHC-Kosmos wieder einiges zurecht gerückt. Doch Coach Pat Cortina war durch die beiden Siege noch lange nicht besänftigt. „In Köln haben wir im ersten Drittel wieder nicht hart genug gearbeitet. Ich fordere Leidenschaft”, sagte der Italo-Kanadier, „erst im letzten Drittel war ich zufrieden, da haben wir das Gesicht gezeigt, dass ich bis zum Ende der Saison von meinem Team erwarte. Ein Antlitz, dass ich bisher in dieser Saison viel zu selten zu sehen bekam.”
Deswegen hat sich Cortina sein Team in den letzten Tagen zu seiner breiten Brust genommen. „Es gab Teambesprechungen, es gab Einzelgespräche. Denn eines ist klar, meine Toleranzgrenze ist nach einigen Vorstellungen in dieser Saison jetzt sehr, sehr niedrig”, sagte er der AZ.
Doch Cortina ist nicht der einzige Wüterich beim EHC. Auch Manager Winkler bekam nach dem peinlichen Auftritt beim 1:3 in Straubing einen Tobsuchtsanfall in der Kabine. „Wir haben eine Vorstellung davon, wie sich der EHC zu präsentieren hat. Unsere Maßstäbe wurden zu oft nicht erfüllt.”
Auch Kapitän Stéphane Julien hatte eine interne Teamsitzung einberufen. „Wir haben elf neue Spieler. Ich habe ihnen gesagt, dass es beim EHC nur einen Weg gibt, wie man die Dinge macht: nämlich mit harter Arbeit”, sagte Julien der AZ vor dem Spiel gegen Düsseldorf (Fr., 19.30 Uhr, Olympiaeishalle), „wir spielen Eishockey mit äußerster Entschlossenheit. Etwas anderes gibt es bei uns nicht.”
Und wenn es etwas anderes gibt, dann gibt es gewaltig auf die Ohren von Cortina. „Pat ist ein sehr emotionaler Mensch. Wenn man nicht tut, was er einfordert, zahlt man einen sehr hohen Preis dafür. Dann hast du Ärger”, sagte Julien. Und den haben die Spieler trotz der zwei Siege immer noch. Julien weiter: „Die Besitzer, der Manager, der Trainer, die Fans – sie waren alle nicht zufrieden. Und wir Spieler auch nicht.”