Duncan und Smaby: Klein gegen Groß

Matt Smaby (1,97 Meter) und Ryan Duncan (1,67) vom EHC Red Bull scherzen über Längenunterschiede, Vor- und Nachteile ihrer Körpergröße

AZ: Mr. Smaby, Sie sind mit 1,97 Meter Körpergröße der Riese beim EHC Red Bull München. Mr. Duncan, Sie mit 1,67 Metern der Kleinste. Kommt es auf die Größe an?

MATT SMABY: Nein!

RYAN DUNCAN: Gute Antwort, richtige Antwort. Wir können gehen, die Frage aller Fragen wurde von uns gerade beantwortet!

MS: Nicht ganz so schnell! Natürlich gibt es Vorteile, wenn man eine gewisse Größe hat, man muss sie nur ausnutzen können, genauso kann es Vorteile haben, wenn man kleiner ist. Aber wer mit seiner Größe nicht umgehen kann, wird keine Vorteile haben – egal, ob er groß oder klein ist.

RD: Die Antwort kann ich gelten lassen.

Mr. Smaby, was können Sie auf dem Eis, das Duncan aufgrund seiner Größe verwehrt ist?

RD: Das will ich beantworten!

MS: Bitte!

RD: Er kann Leute über den Haufen fahren. Rumms, und da liegt er dann auf dem Eis, so ein Kleiner. Ich bin dafür schneller, wendiger. Wenn ich mein Spiel gegen solche Typen auf Kraft aufbauen würde, dann wäre ich schon lange kein Eishockeyspieler mehr.

Dafür haben Sie den Vorteil, dass Sie leicht eine Strafzeit für Typen wie Smaby provozieren können.

RD: Es gibt sicher ein paar Referees, die schauen erst mich an, die schauen sich dann Matt an – und kriegen Mitleid. Da könnte es schon mal vorkommen, dass der eine oder andere eher mal eine Strafzeit gegen den Riesen gibt.

MS: Ja, ich habe vor den Kleinen manchmal Angst. Kaum, dass man sie berührt, pfeift der Referee.

Und im Leben abseits des Eises? Wessen Größe hat mehr Vorteile?

MS: Ryan muss sich zumindest nie Gedanken machen, dass er sich an der Decke den Kopf stoßen könnte.

RY: Wenn ich in etwa in einer Bar bin, hätte ich gerne seine Größe. Er schaut über die Menge hinweg und zeigt dem Barkeeper, was er haben will. Ich hingegen muss springen – und da bleibt man nicht lange genug oben, um die Bestellung abzugeben.

Würden Sie gerne mal tauschen?

MS: Jedesmal, wenn ich in einen Flieger steige! Das ist immer eine Höllenqual. Ich falte meinen Körper zweimal und trotzdem ist es die Hölle. Das ist Größendiskriminierung!

RD: Ich weiß gar nicht, was du hast! Die Sitze in den Fliegern sind sehr groß und komfortabel, ich kann die Leute nicht verstehen, die sich da dauernd über zu wenig Beinfreiheit beschweren (lacht).

Waren Sie eigentlich immer schon so groß, Mr. Smaby?

MS: Ja, ich war immer ein großer Kerl, immer größer als die anderen. Zum Glück bin ich auch immer recht gleichmäßig gewachsen, sodass ich nie so vollkommen unkoordiniert in den Bewegung war, wie die, die plötzlich einen riesigen Wachstumsschub kriegen.

RD: Ich war immer der Stumpen.

Dafür werden Sie wahrscheinlich in den USA, wo man Bier erst mit 21 kaufen kann, immer nach dem Ausweis gefragt.
RD: Oh ja! Leidiges Thema...

MS: Damit hatte ich nie Probleme. Und da ich jetzt auch ein paar graue Haare kriege, wird es immer noch leichter.

RD: Ich habe keine Grauen, wir Kleinen altern halt später.

Dafür müssen Sie beim Essen weniger aufpassen als Ryan!

MS: Leider nein! Der kann mehr verdrücken als ich – und tut das auch! Keine Ahnung, wo er das hinfuttert. Ich glaube, der hat ein hohles Bein als Versteck fürs Essen.

RD: Das ist ein Familiengeheimnis.

MS: Das Geheimnis ist wohl, dass du, weil du dauernd was anstellst und dann vor uns Großen flüchtest, so viel Kalorien verbrennst, dass es nicht ansetzt.

Sie kennen sich offensichtlich schon sehr, sehr lange....
MS: Gut zehn Jahre, ich war im Senior-Jahr, er im Junior-Jahr, wir spielten in der Midget League.

Was nichts anderes als Zwergerl-Liga heißt!

MS: (lacht) Ich kann nichts dafür, das heißt so. Aber am Ende kommt es doch eh nur auf die Größe des Herzens an!

RD: Stimmt.