Don Jackson: Die Rede zur Lage des EHC

Sonntag geht es für den EHC Red Bull München zum Spitzenspiel nach Mannheim. Die AZ spricht mit dem Coach über die bisherige Saison, komische Spiele und große Überraschungen.  
Matthias Kerber |
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Don Jackson, Trainer des EHC Red Bull München.
GEPA pictures/ho Don Jackson, Trainer des EHC Red Bull München.

Sonntag geht es für den EHC Red Bull München zum Spitzenspiel nach Mannheim. Die AZ spricht mit dem Coach über die bisherige Saison, komische Spiele und große Überraschungen.

AZ: Herr Jackson, Ihr EHC Red Bull München hatte ja einen freien Freitag, bevor es am Sonntag zu den Adlern Mannheim geht. Ab welchem Zeitpunkt tauchen Sie als Trainer denn in den Tunnel ein, konzentrieren sich nur noch auf so ein Spiel?
DON JACKSON: Das ist eine sehr gute Frage – und keine, auf die es eine einfache Antwort gibt. Das hängt von der Dynamik, die gerade in der Mannschaft herrscht, ab. Und dieses Team-Gebilde ändert sich andauernd. Mal muss man als Trainer gegensteuern, mal die Leitplanke sein und manchmal muss man die Sache sich einfach selber überlassen. Ich denke, dass wir im Moment nicht so gut spielen, wie wir es eigentlich sollten. Wir sind nicht so dominant, wie wir es in den Playoffs der vergangenen Saison waren. Ich bin im Moment nicht wirklich zufrieden.

Aufgrund der Niederlage im Topspiel gegen Nürnberg, als man eine 1:5-Führung verspielt hat und am Ende nach Verlängerung mit 5:6 verlor? Davor gab es immerhin neun Siege in Serie.
Ja, aber ich schaue nicht nur auf die Ergebnisse. Ich ziehe meine Schlüsse aus dem, was ich auf dem Eis sehe. Und da hat mir einfach nicht alles gefallen. Nürnberg hat uns im letzten Drittel ausgespielt und dominiert. Und das ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass dies passiert ist. Das bereitet mir etwas Sorgen. Nürnberg wollte diesen Sieg einfach mehr. Sie sind ein großartiger Gegner, der einem alles abverlangt. Wenn man dann nicht bereit ist, über die eigene Schmerzgrenze zu gehen, wird man immer Probleme haben. Das wird in Mannheim nicht anders sein. Sie sind ein sehr gefährlicher Gegner. Wenn wir nicht mit der gleichen Bedingungslosigkeit wie unser Gegner agieren, werden wir ein Problem haben. Ich lasse mich weder von Siegen blenden, noch von Niederlagen fertig machen. Aber eine Lehre muss sein: Es gibt nicht einen Gegner in der Liga – ich wiederhole: nicht einen – gegen den man es sich erlauben kann, lasch zu spielen. Nürnberg war ein komisches Spiel, auch für mich.

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Normalerweise hat der EHC in dieser Saison Spiele ja eher zu seinen Gunsten gedreht und nicht noch hergeschenkt.
Es war eine sehr uncharakteristische Partie für uns. Ich war mit vielen Dingen nicht zufrieden, nicht nur der Leistung meiner Mannschaft.

Sie meinen die Szene, als Nürnberg-Goalie Jochen Reimer nach dem 1:5 aus dem Tor gestürmt ist und EHC-Stürmer Steve Pinizzotto attackiert hat.
Ja, ich habe so eine Szene in meiner Trainerkarriere so noch nie gesehen und vor allem habe ich noch nie gesehen, dass dann die vorgeschriebene Strafe nicht ausgesprochen wurde. Es gibt Regeln. Und die müssen ausnahmslos für alle gelten. Das hat mich geärgert. Ich musste mir das Spiel auf Video anschauen, um zu glauben, was ich da alles gesehen habe. Von meiner Mannschaft, aber auch so.

Wo sehen Sie denn Ihr Team im Vergleich zur Vorsaison, die ja bekanntlich im Meistertitel geendet ist?
Damals hatten wir einen Stotterstart in die Saison. Es gab sicher sieben Spiele, die wir einfach nicht hätten verlieren dürfen. In dieser Saison sind wir immer noch dabei, die neuen Spieler und die vielen Verletzten zu integrieren. Das ist ein Prozess, denn jedes neue Teil verändert auch die Eigendynamik einer Mannschaft. Wir haben mit die meisten Tore geschossen, mit die wenigsten kassiert, also machen wir definitiv vieles richtig. Wir erarbeiten uns Chancen, aber um die Defensive mache ich mir noch ein paar Gedanken.

Und ums Powerplay, die Ineffektivität ist unerklärlich.
(lacht) Das ist so schlecht, das verstehe ich selber nicht wirklich. Ich probiere gerade viele Dinge aus – und langsam kristallisieren sich ein paar Sachen heraus, die erfolgversprechend sind.

Was sind denn für Sie die positiven Überraschungen in dieser Saison bisher?
Da gibt es einige. Die Art, wie Keith Aucoin spielt und Verantwortung übernimmt, die Führungsrolle, die Jason Jaffray übernimmt – und wenn man sich überlegt, wie Pinizzotto vor einem Jahr gespielt hat und aufgetreten ist und wie er jetzt agiert, dann macht das Freude. Offensiv läuft es ganz gut, wenn wir es jetzt noch schaffen, dass alle besser defensiv arbeiten, bin ich wieder zufrieden.
 

 

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