Don Jackson: "Das Ziel ist die Meisterschaft!"

Am Freitag startet der EHC Red Bull München in Köln in die neue Spielzeit. Exklusiv in der AZ spricht Coach Jackson über die Lehren der Vorsaison und die Gefahren des Kaffeetrinkens.  
Matthias Kerber |
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Der EHC überzeugte in der Champions League, wie hier beim 6:1 gegen Klagenfurt.
Rauchensteiner/Augenklick Der EHC überzeugte in der Champions League, wie hier beim 6:1 gegen Klagenfurt.

Am Freitag startet der EHC Red Bull München in Köln in die neue Spielzeit. Exklusiv in der AZ spricht Coach Jackson über die Lehren der Vorsaison und die Gefahren des Kaffeetrinkens.

AZ: Herr Jackson, der EHC Red Bull München startet am Freitag bei den Kölner Haien, am Sonntag empfängt man dann Meister Mannheim. Gleich eine heftige Standortbestimmung zum Saisonauftakt für Ihr Team, oder?

DON JACKSON: Ich mag solche Herausforderungen, es ist oft am besten, wenn gleich alle wissen, woran sie sind. Und es wird in dieser Saison sicher noch schwerer als in der vergangenen für uns, denn die anderen Vereine wissen jetzt, was sie von uns zu erwarten haben, das Überraschungsmoment ist nicht mehr auf unserer Seite. Zudem haben alle mitgekriegt, dass wir in der Champions League gespielt haben, dass wir da alle Partien gewonnen haben. Das ist immer eine zusätzliche Motivation für den Gegner, wenn er weiß, dass der Kontrahent in der Königsklasse unterwegs ist. Aber wie gesagt, ich mag das. Wir haben nur ein Ziel in dieser Saison: Meister! Genau dafür trainieren wir, dafür haben wir die Weichen in der Vorbereitung gestellt. Klar, das Ziel haben auch viele andere Vereine, aber deswegen müssen ja nicht wir von unserem Ziel abweichen.

Welche Weichen wurden neu gestellt? Welche Lehren haben Sie aus der Vorsaison gezogen, als man als Hauptrundenzweiter bereits in der ersten Playoff-Runde scheiterte?

Wir achten noch mehr auf die Details, dass keiner etwas schleifen lässt. In der letzten Saison gab es zwei Vorfälle, da haben Spieler vor dem Training einen Kaffee getrunken, anstatt sich richtig aufzuwärmen und haben sich dann im Training verletzt. Jetzt achten wir darauf, dass das Aufwärmen nicht nur aus Kaffeetrinken besteht (lacht).

Das ist eine Sache, die aber auch aus dem Team heraus kommen muss, nicht nur von den Trainern.

Absolut! Deswegen haben wir bei der Auswahl der neuen Spieler noch mehr darauf geachtet, dass wir Führungsspieler holen, dass wir Leute haben, die diese spezielle Mentalität haben. Ich bin kein Mensch, der in der Vergangenheit verharrt, aber wer aus der Vergangenheit nicht lernt, hat meist keine Gegenwart und ganz sicher keine Zukunft.

Gut gesprochen, Coach!

Ich habe gerade vorher eine Ansprache ans Team gehalten und ihnen gesagt: Wir werden immer wieder auf Teams treffen, deren Spielweise uns nicht liegt, die nur zerstören wollen. Das sind die Spiele, die man mit der richtigen Einstellung gewinnt. Wer Respekt vor dem Gegner hat, der wird ihn nie unterschätzen, und wer ohne Hochmut spielt, wird nie überrascht werden, dass die anderen einem alles entgegen werfen, was sie haben. Das war sicher eine der Lehren aus der vergangenen Saison, dass wir noch mehr Spieler wollten, die in diesen Situationen dagegen halten. Gewinnen kann jeder, wenn die Umstände günstig sind, ein Gewinner ist aber nur, wer siegt, wenn die Voraussetzungen schlecht sind.

Gerade Neuzugang Jason Jaffray wird von seinen Teamkollegen für seine unglaubliche Professionalität gepriesen.

Ja, er kam zum Team und bereits am allerersten Tag nahm er sich die jungen Spieler zur Seite und machte sie auf Fehler aufmerksam. Auch Toni Söderholm und Keith Aucoin sind so. Wann immer ich einen Spieler will, achte ich nicht nur auf sein Können, sein Talent, sondern eben auch auf den Charakter. Viele Teams schauen auf die Statistiken oder wie viele Spiele einer in der NHL hatte. Das ist mir nicht so wichtig. Egal, in welcher Liga du spielst, du wirst immer nur Erfolg haben, wenn du dich auf dem Eis zerreißt, alles gibst. Du wirst auch als ehemaliger NHL-Spieler in der DEL scheitern, wenn du nicht bereit bist, den Preis zu zahlen, den einem Eishockey eben abverlangt.

Ohne Fleiß kein Preis, heißt ein deutsches Sprichwort.

Das ist gut – und richtig. Mein Spielsystem ist einfach, wenn wir den Puck haben, stehen fünf Angreifer auf dem Eis, haben wir ihn nicht, stehen fünf Verteidiger auf dem Eis. Es darf sich keiner zu schade sein, beide Aufgaben zu erledigen. Eishockey ist ein Teamsport – und nur als Team gewinnen wir. Fünf vor, fünf zurück. Es kann so simpel sein.

 

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