Die Rückkehr des Selbstvertrauens beim EHC

Nach zuletzt fünf Niederlagen in sechs Spielen, gewinnt der EHC gegen den Angstgegner Wolfsburg mit 4:3 nach Verlängerung. Coach Cortina: „Unser Selbstvertrauen ist wieder da”
von  Ben Schäling

München- Eishockey ist wie eine Waage mit zwei Seiten, hatte EHC-Coach Pat Cortina vor dem Spiel gegen Wolfsburg philosophiert. Auf der einen Seite der Waage Mist und auf der anderen Seite das Gute. Im Spiel gegen den Angstgegner aus Wolfsburg am Freitag hat EHC mal wieder die gute Seite der Waage beschwert – und 4:3 nach Verlängerung gewonnen. Die drohende totale Krise nach zuletzt fünf Pleiten aus sechs Spielen ist damit vorläufig vom Tisch.

Und Cortina zeigte sich erleichtert: „Der Druck, gewinnen zu müssen, war ganz klar zu spüren. Es freut mich, dass wir das Spiel für uns entscheiden konnten. Vor dem Spiel war unser Selbstvertrauen nicht sehr hoch, jetzt sollte es wieder da sein”, sagte der Italo-Kanadier.
Der EHC legte gegen die schwach in die Saison gestartete Wolfsburger einen Blitzstart hin. Nicht einmal drei Minuten waren vergangen, da machte Verteidiger Johan Edjepalm schon das 1:0. Der EHC bekam danach aber einfach keine Kontrolle über das Spiel. 11. Minute: Erste Unterzahl, gleich das Gegentor. Wolfsburg kombinierte sich durch, Stürmer David Laliberté schloss kühl zum 1:1 ab. Ex-Wolfsburger Jochen Reimer im EHC-Tor war machtlos. Doch der EHC kämpfte sich wieder ins Spiel. Der Lohn: David Wrigley hielt in der 17. Minute einfach den Schläger in einen Schneider-Schuss, Führung EHC.

Im zweiten Drittel schnarchte Wolfsburg zunächst munter weiter, der EHC war so hellwach und aggressiv, wie Coach Pat Cortina das von seinen Jungs gefordert hatte. Zunächst blieb der EHC vor dem Tor aber trotz einiger Chancen so harmlos wie ein kleiner Teddybär. Nicht einmal ein Penalty konnte helfen: Noah Clarke scheiterte an Wolfsburgs Goalie Dshunussow. Chance vertan. In der Folge durfte sich der EHC dann bei Goalie Reimer, vor dem Spiel als „Champion des Monats” ausgezeichnet, bedanken. Ein ums andere Mal rettete der bärenstarke deutsche Nationalspieler gegen die Grizzly-Angreifer die Führung. Wolfsburg versiebte, der EHC traf nun endlich. 35. Minute: Überzahl EHC, Schlagschuss Eric Schneider von der blauen Linie, Martin Buchwieser fälscht ab, 3:1. Pat Cortina entspannte sich zusehends auf der EHC-Bank. Die Waage war schließlich auf der guten Seite. Noch. Wolfsburg verkürzte in der 43. Minute durch Ex-Kaufbeurer Sebastian Furchner auf 3:2 und machte nur drei Minuten später den Ausgleich durch John Laliberte. Die 3130 Zuschauer in der Olympia-Eishalle ahnten Böses. Es blieb ihnen und dem EHC aber erspart. In der Verlängerung machte wieder David Wrigley nach einem Konter mit feiner Technik das 4:3. Die Waage pendelte auf die gute Seite. 

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