Die Rekordjäger: EHC München als Erster in die DEL-Playoffs
DEL-Rekord auf-, Vereins-Bestmarke eingestellt. Doch weder die Tatsache, dass der EHC Red Bull München die Hauptrunde zum dritten Mal en suite als Tabellenerster abgeschlossen hat, noch der Fakt, dass der Double-Meister mit 107 Zählern den Punkterekord aus der Vorsaison egalisiert hat, konnte Trainer Don Jackson ein Lächeln auf die Lippen zaubern. An ihm nagte die 3:4-Heimniederlage nach Verlängerung gegen die Iserlohn Roosters.
"Es ist sehr enttäuschend, dass wir im letzten Drittel wieder eine Führung aus der Hand gegeben haben und die Partie noch verloren haben", sagte der Amerikaner, der mit sieben Meistertiteln (fünf Mal Berlin, zwei Mal München) der erfolgreichste Trainer der DEL-Historie ist. "Mir ist klar, dass diese Spiele jetzt nach der Olympia-Pause keine Bedeutung für die Playoffs haben, aber ich hasse es trotzdem, zu verlieren."
Der EHC wird jetzt versuchen, die Spannung hochzuhalten, die richtige Mischung aus Training und Erholung zu finden, denn der Meister wird erst am 14. März (19:30 Uhr, Olympia-Eishalle) wieder ins Titelrennen eingreifen. Der Gegner wird in der ersten Playoffrunde zwischen Wolfsburg (Siebter der Hauptrunde) und Schwenningen (10.), sowie Iserlohn (8.) und Bremerhaven (9.) ermittelt. München trifft im Viertelfinale dann auf das schlechtestplatzierte Team der Hauptrunde.
"Ich freue mich jetzt extrem auf die Playoffs", sagte Liga-Raubein Steve Pinizzotto, dem noch kein Angebot des EHC für die neue Saison vorliegt, "wir alle wollen wieder den Pokal holen." Wie schon 2016, wie schon 2017.
Titel-Triple? Die Statistik spricht für den EHC München
Wie bereit der EHC für diese Mission Titel-Triple ist, beweisen die Zahlen. Nicht nur, dass der EHC die Hauptrunde nach 52 Spielen mit 107 Zählern als Erster abgeschlossen hat, der Klub stellte zudem mit 183 Treffern die mit Abstand beste Offensive der Liga (Platz zwei Berlin mit 169), die Red Bulls ließen auch am zweitwenigsten Gegentore zu (128). Nur der Tabellendritte Nürnberg (126) stand hinten noch etwas solider. Das ist beim risikofreudigen Spielsystem der Münchner, bei dem sich auch die Verteidiger permanent in den Angriff einschalten, sensationell.
Auch die Tordifferenz (plus 55) spricht eine deutliche Sprache, der Zweite Berlin bringt es gerade mal auf plus 38. Im Unterzahlspiel ist der EHC Zweiter, in 87,36 Prozent der numerischen Unterlegenheiten lassen die Münchner keinen Treffer zu, gleichzeitig erzielten sie dabei neun eigene Tore – Topwert der Liga. Nur das Überzahlspiel ist eher mittelmäßig. In 18,93 Prozent konnte man den Vorteil nutzen und traf – Platz fünf.
Das beste Team: Der EHC. Der stellt aber auch die besten Individualisten. Topscorer der Saison: Keith Aucoin, der mit 64 Punkten zwölf Zähler mehr auf der Habenseite hat als der Zweite, Krefelds Marcel Müller. Toptorschütze der DEL: Brooks Macek, der 26 Mal einnetzte. Top-Vorlagengeber: Keith Aucoin (53). Der erfolgreichste Verteidiger der DEL: Yannic Seidenberg (34), zusammen mit Wolfsburgs Jeremy Dehner. Bei den Torhütern rangiert Danny aus den Birken mit einem Gegentorschnitt von 2,08 auf Platz zwei hinter dem Ex-EHCler Niklas Treutle (Nürnberg, 1,89), bei der Fangquote liegt aus den Birken mit 92,85 Prozenz auf Platz drei.
"Die Statistiken zeigen, dass wir in der Saison sehr vieles, sehr richtig gemacht haben", sagte Jackson, "aber am Ende zählt nur eines: Dass man im letzten Spiel der Saison mehr Tore erzielt hat als der Gegner."
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