Die neue Härte

Cortina und Winkler ziehen beim EHC die Zügel an – ganz nach dem Motto: „Böser Bulle, böser Bulle”.
Matthias Kerber |
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EHC-Trainer - und Bundestrainer: Pat Cortina.
Rauchensteiner/Augenklick EHC-Trainer - und Bundestrainer: Pat Cortina.

Cortina und Winkler ziehen beim EHC die Zügel an – ganz nach dem Motto: „Böser Bulle, böser Bulle”

MÜNCHEN Pat Cortina, Trainer des EHC Red Bull München, und Manager Christian Winkler pflegen seit Jahren eine intensive Männerfreundschaft. „Wir haben ein identisches Wertesystem”, sagt Winkler, „wir haben zwar intern manchmal unterschiedliche Ansichten, aber nach außen treten wir als Einheit auf. Die Mannschaft muss wissen – und sie weiß es definitiv – dass zwischen uns kein Blatt Papier passt.”

Früher spielten die beiden beim EHC gerne das Spiel „Guter Bulle, böser Bulle” – doch in der kommenden Saison, bei der der EHC am Sonntag (18 Uhr, Olympiaeishalle) gegen Linz sein erstes Testspiel bestreitet, wird es des öfteren nur noch die Variante „böser Bulle, böser Bulle” geben. „Wir haben gesehen, dass es beim EHC sportlich am besten läuft, wenn das, was Cortina oder Winkler sagen, gemacht wird, daher wird es wieder eine gewisse Diktatur bei uns geben”, sagte Winkler am ersten Trainingstag.

Die extrem steile Hierarchie ist Konsequenz aus der Vorsaison, als beim EHC zwar stets eine tolle Stimmung herrschte, doch so nur die Probleme durch eine alles überlagernde Dauerharmonie verdeckt wurden. Der Einbruch am Ende der Saison, als man noch die Playoffteilnahme verspielte, soll keine Neuauflage finden. „Wir haben in der vergangenen Saison die Spieler etwas an der langen Leine gelassen, wir haben etwas mehr auf Selbstverantwortung gesetzt. Die Analyse der Saison hat uns aber klar gemacht, dass wir wieder einen anderen Weg gehen werden”, sagt Cortina, „wir haben ein junges Team. Eine Mannschaft, die Führung braucht. Nicht nur von den erfahrenen Spielern, sondern eben auch vom Manager, vom Trainer.” Der Dolomiten-Vulkan Cortina und sein Werdenfelser Pendant Winkler haben sich selbst wieder die Lizenz zum Feuer spucken erteilt.

In der Mannschaft kommt die neue Härte tatsächlich gut an. „Alle, die letzte Saison schon dabei waren, müssen sich selber hinterfragen, ob sie wirklich immer alles gegeben haben, was notwendig ist, um den Erfolg für den EHC zu erzwingen”, sagt Neu-Kapitän Felix Petermann, „da schließe ich mich mit ein. Wir hatten etwas den Charakter des EHC verloren. Cortina ist der perfekte Mann, um den EHC wieder zu seiner Identität zu verhelfen.” Winkler fügt an: „Es gibt nur das Team. Uns interessiert nicht, ob ein Spieler persönlich einen großen Erfolg in einem Spiel hatte. Individueller Erfolg ist nichts wert, wenn er nicht den Erfolg des Teams nach sich zieht.”

Die neue, alte Härte des EHC ist wieder angesagt.

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