Die Eisenmänner wollen's noch umbiegen
München - Wer bietet einem schon fast zwei Partien zum Preis von einer? Das erste Playoff-Spiel des EHC München endete erst in der dritten Verlängerung nach insgesamt 111 Minuten gegen die Kölner Haie. Das Spiel verlor der EHC, doch an Anerkennung gewannen die Münchner Marathonmänner weiter. „Das war ein denkwürdiges Spiel”, sagte Bundestrainer Uwe Krupp, der kommende Saison den Sportdirektor-Posten bei den Haien übernimmt. „Der Wille war beeindruckend.”
Der EHC muss nun am Freitag (20.30 Uhr) Spiel zwei in der Kölner Arena gewinnen, damit die Saison nicht dort endet. Dabei müssen sie nicht nur auf Ryan Ready, Martin Buchwieser, Felix Petermann, Neville Rautert und Brandon Dietrich sondern auch noch auf Stürmer Bryan Adams verzichten, der sich im Spiel gegen die Haie eine leichte Gehirnerschütterung zuzog. „Wir kommen zurück. Wir haben eine fantastische Leistung gezeigt und wir werden wieder kämpfen, bis nichts mehr geht”, sagt Manager Christian Winkler, „keine Frage, das ist noch nicht vorbei.” Und Kapitän Stéphane Julien verspricht: „Klar steckt einem so ein Marathon-Spiel in den Knochen, aber wir sind körperlich extrem fit. Zum jetzigen Zeitpunkt siegt sowieso die Stärke des Geistes über die Schwäche des Fleisches. Und was unseren Willen angeht, kann uns keiner was vormachen. Wir schlagen zurück.”
Das hat der EHC, der seit Anfang dieser Saison von Physiotherapeut Daniel Müller in den Bereichen „Strength & Conditioning” betreut wird, in dieser Spielzeit dauernd getan. Die Eisenmänner des EHC, sie stehen immer wieder auf. In den 52 Spielen der regulären Saison mussten die Münchner sechs Mal in Verlängerung, acht Mal wurden die Partien zusätzlich erst nach Penaltyschießen entschieden. Elf Mal drehte das Team von Trainer Pat Cortina einen Rückstand noch und durfte sich am Ende als Sieger feiern lassen. Sechs Mal holten die Münchner sogar einen Zwei-Tore-Rückstand auf, ein Mal ein 0:4. „Eisenmänner geben eben niemals auf”, sagte Winkler, „selbst, wenn du denkst, wir sind nur noch ein toter Fisch im Wasser, beißen wir noch zu.”
Das sollten sie nun auch bei den Haien...
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