Deshalb freut sich EHC-Star John Mitchell über seine Zahnlücke - EHC gewinnt mit 4:1 über Nürnberg

EHC-Star John Mitchell (33) spricht exklusiv in der AZ über den Sieg gegen seinen Ex-Klub Nürnberg, Schimpftiraden, harte Checks und wie er seine Zähne verlor: "Jetzt sehe ich wie ein Eishockeyspieler aus"
Interview: Matthias Kerber |
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EHC-Star John Mitchell (33)
Rauchensteiner/Augenklick 2 EHC-Star John Mitchell (33)

AZ-Interview mit John Mitchell. Der ehemalige NHL-Star (548 Spiele) wechselte zu dieser Saison von den Nürnberg Ice Tigers zum Meister EHC München, der am Freitag (19.30 Uhr) bei den Adler Mannheim ran muss.

AZ: Mister Mitchell, Gratulation zum 4:1-Sieg des EHC Red Bull München über Ihren Ex-Verein Nürnberg, zu dem Sie ja auch noch eine Vorlage und ein Tor beigesteuert haben!
JOHN MITCHELL: Vielen Dank, Spiele gegen den Ex-Verein sind immer etwas Besonderes, da hat man immer ein kleines bisschen mehr Feuer, das in den Eingeweiden brennt. Ich habe zwar viele Freunde in Nürnberg, aber das heißt ja nicht, dass ich bereit bin, ihnen einen Sieg zu überlassen – ganz im Gegenteil! Es fühlt sich doppelt gut an, wenn man auch noch seinen Namen auf der Anzeigentafel aufleuchten sieht.

EHC-Star John Mitchell (33)
EHC-Star John Mitchell (33) © Rauchensteiner/Augenklick


Trainer Don Jackson meinte, dass der Sieg das vielleicht bisher beste Spiel des EHC in dieser Saison war.
Absolut. Wir haben als Team sehr konzentriert gespielt, nicht viel zugelassen, ich denke, das war ein dominanter Auftritt. Zwei Siege in Folge, das tut natürlich gut.
Speziell, wenn man davor zwei Mal verliert und gegen Iserlohn beim 3:8 sogar die zweithöchste Pleite der Vereinsgeschichte hinnehmen muss.
Ja, es fühlt sich gar nicht gut an, wenn man 3:8 untergeht, man hat schwarz auf weiß, dass man sehr viel falsch gemacht hat. Wir haben das analysiert – und da hat Jackson gezeigt, was für ein guter Trainer er ist. Er spricht alle Fehler offen an, aber es gibt keine Schimpftiraden, keinen An- und Beschuldigungen. Das Geschehene wird aufgearbeitet und das Resultat hat man jetzt gegen Nürnberg gesehen.
Ihre Sturmreihe mit Trevor Parkes und Justin Shugg funktioniert großartig.
Mit Parksy zu spielen, ist einfach. Er weiß, wo er hingehen muss, er schafft mit seiner physischen Präsenz Räume und er liebt die dreckigen Tore. Ich glaube, je dreckiger sie sind, umso mehr liebt er sie. Und Justin ist ein kleinerer Spieler, der aber unglaubliche Fähigkeiten hat, wir passen sehr gut zusammen, keine Frage. Sie sind selber ein sehr physischer Spieler, haben sich beim Köln-Spiel auch mit Bad Boy Steven Pinizzotto angelegt. Ich gehöre zu den Spielern, die Feuer im Blut haben. Manchmal sogar ein bisschen zu viel. Daher versuche ich immer, eine gesunde Balance in mir zu finden. Pinizzotto ist ein emotionaler Kerl, der immer an der Grenze spielt, aber er übertritt sie dabei auch gelegentlich. Ich werde immer alles für mein Team tun und wenn ich einen schönen Check anbringen kann, werde ich das immer machen. So habe ich immer gespielt und das werde ich auf meine alten Tage nicht ändern.

EHC München auf der Pleite-Wiesn mit Playmate
Was ist eigentlich mit Ihren Schneidezähnen passiert? Als Sie in München ankamen, war die Kauleiste noch intakt.
(lacht) Oh, Boy. Da spielt man gut 830 professionelle Spiele und die Zähne waren größtenteils intakt. Und dann passiert sowas. Nicht in der NHL, der härtesten Liga der Welt, sondern in der DEL. Und dann noch im Training. Und dann durch einen Mitspieler. Er – wir verschweigen seinen Namen – hat mich voll mit dem Helm getroffen und damit drei Zähne ausgeschlagen. Sie sind nicht gebrochen, sondern ausgeschlagen mit Wurzel und allem. Da habe ich mir schon gesagt, das kann doch nicht wahr sein! Aber immerhin sehe ich jetzt mit 34 endlich wie ein echter Eishockeyspieler aus. Narben, keine Zähne, das wirkt endlich authentisch.
Was sagte die Familie dazu?
Meine Frau war nicht groß überrascht. Wenn man mit einem Eishockeyspieler verheiratet ist, geht man davon aus, dass der Mann irgendwann zahnlos nach Hause kommt. Meine Kinder haben mich zumindest erkannt – und mein Kleiner liebt es sogar. Es macht ihm riesige Freude, seine kleinen Finger in das große Loch zu stecken, wo früher Zähne waren.

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