Derbysieg: Der EHC jubelt

MÜNCHEN - Und dann begann der Held zu tanzen. Gerade hatte EHC-Torhüter Joey Vollmer im Derby gegen Landshut das Kunststück fertig gebracht, alle sechs Penaltys der Niederbayern zu halten und seiner Mannschaft endlich den ersten Derbysieg zu bescheren.
Nun stand er in voller Eishockey-Montur mit wirren Haaren und einem breiten Grinsen im Gesicht vor der Nordkurve im Olympia-Eisstadion und führte, begleitet vom Gejohle der Fans, ein kleines Tänzchen auf. Der Vollmer-Tanz.
„Joey war der Garant des Sieges, für ihn war das endlich die Wiedergeburt als Penalty-Killer“, sagt Manager Christian Winkler. Tatsächlich liegt Vollmers letztes Husarenstück im Penalty-Schießen schon etwas mehr als drei Jahre zurück. Und da wurde er sogar Pokalsieger: Weil beim DEL-Klub Ingolstadt vor dem Pokalfinale gegen Düsseldorf Ende Februar 2005 beide Torhüter verletzt waren, lieh der EHC den Ingolstädtern Vollmer für dieses eine Spiel aus. Der hielt vier Penaltys, wurde zum Pokalhelden, stieg etwas später mit dem EHC in die Zweite Liga auf – und verlor fortan jedes Penalty-Schießen.
Bis Freitag eben. Bis zum Derby gegen die Erzfeinde aus Landshut. „Es gibt einfach keinen, der so sehr EHC ist wie Joey“, sagt Winkler über den Rekordspieler des Klubs, „er wusste wie keiner, wie wichtig dieses Derby für uns war. Bestimmt hat ihn das noch ein bisschen mehr motiviert.“
Dank Hexer Vollmer und dem Derbysieg werden die Münchner auch – unabhängig vom Ausgang des gestrigen Spiels gegen Essen (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht begonnen) – vor den letzten zwei Hauptrundenspielen kommendes Wochenende gegen Schwenningen und Kassel noch immer eine kleine Chance auf die Playoffs haben. „Wir können jetzt bis zum Schluss hoffen“, sagt Trainer Pat Cortina, „das ist eine Situation, an die ich vor ein paar Wochen schon nicht mehr geglaubt hatte.“ Cortina hofft wieder – dank Vollmer, dem wiedergeborenen Penaltyhelden.
Filippo Cataldo