Derby statt Duell für Maurizio Mansi

Fast wäre Maurizio Mansi, Co-Trainer des EHC Red Bull, bei Ingolstadt gelandet. Freitag trifft er auf den ERC – und steht an der Seite von Pat Cortina. Beide kennen sich seit Kindertagen.
Matthias Kerber |
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Maurizio Mansi, Assistenzcoach beim EHC München.
Rauchensteiner/Augenklick Maurizio Mansi, Assistenzcoach beim EHC München.

Fast wäre Maurizio Mansi, Co-Trainer des EHC Red Bull, bei Ingolstadt gelandet. Freitag trifft er auf den ERC – und steht an der Seite von Pat Cortina. Beide kennen sich seit Kindertagen

Ingolstadt - Derby-Time für den EHC Red Bull München, diesmal muss das Team von Trainer Pat Cortina am Freitag (19.30 Uhr) in Ingolstadt ran. Ein Spiel mit einer besonderen Note. Denn wenn Maurizio Mansi, der Co-Trainer des EHC, auf die gegnerische Bank blickt, dann sieht er dort die Arbeitsstelle, die er fast übernommen hätte.

Am Silvestertag hatten die Ingolstädter Coach Rich Chernomaz ein unschönes Jahresabschlusspräsent gemacht – und ihn vor die Tür gesetzt. Schon seit Wochen hatte der ERC Mansi angebaggert, ob er als neuer Chefcoach zur Verfügung stehen würde. Am Ende sagten aber die Ingolstädter doch ab, sie wollen es mit dem bisherigen Co-Trainer Rick Nasheim versuchen. „Wir hatten Mo keine Steine in den Weg gelegt. Leute, die die Leiter nach oben gehen, soll man nicht aufhalten”, sagte EHC-Manager Christian Winkler, „ich bin aber froh, dass der Mo am Freitag bei uns steht und nicht bei den Ingolstädtern. Er hätte einfach viel zu viel über uns gewusst.”

Besonders viel weiß Katzenfreak (er hat sieben Stubentiger) Mansi über Headcoach Pat Cortina, die beiden kennen sich seit ihrer Kindheit. Mansi, geboren am 3. September 1965 und Cortina, der am 4. September 1964 zur Welt kam, wuchsen beide als Söhne italienischer Einwanderer in Montreal auf. Sie spielten gegeneinander Hockey. „Pat war schon immer ein Erscheinung, er war immer groß und einschüchternd auf dem Eis, aber gewonnen haben wir”, sagt Mansi.

Später spielte Mansi unter Nationaltrainer Cortina für Italien. „Es war sicher nicht leicht, weil er ja nicht viel älter als wir Spieler waren und er als Spieler ja nicht so das Resümee hatte, aber mit seinem Feuer, seiner Leidenschaft hat er uns bald überzeugt”, sagte Mansi, der in seiner Karriere 1985 von den Montreal Canadians in der zehnten Runde gedraftet worden war. „Seit ich vier Jahre alt war, wusste ich, dass ich Eishockeyspieler werde”, sagt Mansi, „ich hatte eine tolle Karriere. Nur einer Sache trauere ich ein bisschen nach, dass ich es nie geschafft habe, ein Spiel in der NHL zu absolvieren. Eines hätte mir gereicht. Und das für mein Team, die Canadians, das wäre der absolute Traum gewesen.”

Auf dem Eis stand er nie mit den Stars der Canadians, doch sein unvergesslichster Moment mit einem Sportler hatte er mit einem Boxer. Mit „dem bösartigsten Menschen der Welt” – Mike Tyson. 1986 kämpfte Iron Mike am Rensselaer Polytechnic Institute, der technischen Hochschule, an der Mansi aufs College ging, gegen Jesse Ferguson. „Ich saß bei dem Fight ganz vorne am Ring. Das war der Wahnsinn. Tyson schlug so dermaßen zu, dass das Blut von Ferguson auf meinem Hemd landete”, erinnert sich Mansi, „Tyson ist ja nicht wirklich groß und er hatte ja diese lispelnde Fistelstimme, da wollten ihn anfangs viele Leute verarschen. Ich werde seine Ausstrahlung nie vergessen. Das war purer Animalismus. Aber sonst war er echt ein netter Kerl.”

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