Der Unverwüstliche

Christian Winkler, Manager des EHC Red Bull München, ist seit 2004 im Verein, jetzt steht er vor der Erfüllung seines Traums - der Meisterschaft.  
Matthias Kerber |
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EHC-Manager Christian Winkler.
Rauchensteiner/Augenklick EHC-Manager Christian Winkler.

Christian Winkler, Manager des EHC Red Bull München, ist seit 2004 im Verein, jetzt steht er vor der Erfüllung seines Traums - der Meisterschaft.

München - Wer gesehen hat, wie Christian Winkler nach dem Erlösungstor von Frank Mauer zum 5:4-Sieg 23 Sekunden vor Schluss im fünften Halbfinalspiel gegen Köln zum Jubel-Berserker mutierte, der weiß, wie sehr ihm dieser Verein am Herzen hängt.

Der Manager ist das Urgestein des EHC Red Bull München, der ab Freitag (19.30 Uhr, Servus-TV) in der Finalserie gegen Wolfsburg um den Titel kämpft. Für Winkler wäre es die Erfüllung eines Traumes. Denn er ging in München durch mehr als nur eine Feuertaufe. 2004 war es, dass man Winkler vom Oberligisten Peiting nach München lotste. Damals arbeitete er noch Vollzeit beim Radio, war als „die Stimme des Oberlandes“ bekannt. Den EHC betreute er noch nebenbei. Er brachte ihn mit in die Erfolgsspur. Aufstieg in die 2. Liga. Winkler gelang ein Glücksgriff – Pat Cortina, damals ungarischer Nationaltrainer, wurde nach München gelotst. Doch bereits 2007 stand Eishockey in München vor dem Aus. Hauptsponsor Gothaer hatte sein Engagement aufgekündigt, die Spieler wurden informiert, dass sie sich neue Vereine suchen könnten. Cortina unterschrieb in Innsbruck. Doch die Fans sammelten Gelder für den EHC, der Sponsor verlängerte, Winkler hielt die Spieler bei der Stange. Am Ende stiegen zwei neue Gesellschafter ein, die damals kryptisch als „Bogenhausener Kreis“ tituliert wurden: Waldemar Jantz und Michael Phillips.

Der Spielbetrieb war gerettet. Doch es wurde eine Chaossaison, erst Bernie Englbrecht, dann Doug Bradley mussten als Trainer gehen, als Retter wurde Cortina zurückgeholt, der den EHC vor dem Abstieg bewahrte. Winkler und Cortina, die eine enge Männerfreundschaft verbindet, entwickelten einen Drei-Jahres-Plan, an dessen Ende der Aufstieg stehen sollte.
Der war nach zwei Jahren geschafft. Jubel, Trubel, Heiterkeit? Von wegen! Chaos pur, die Vereinsführung versäumte es, fristgerecht die Unterlagen bei der DEL einzureichen, die Lizenz wurde verwehrt.

Es wurde geschachert, gestritten und am Ende durfte der EHC in einem Gnadenakt doch noch in die DEL. Dort avancierte man zum besten DEL-Aufsteiger aller Zeiten. Nur zwei Jahre später drohte der Finanzkollaps, Jantz und Phillips wollten aussteigen, die Lizenz sollte nach Schwenningen verkauft werden. Während die Verhandlungen der EHC-Gesellschafter mit Schwenningen vor dem Abschluss waren, fuhren Finanzmanager Claus Gröbner und Winkler nach Salzburg zu Red Bull. Der Konzern entschied sich, das Münchner Eishockey zu retten. Und nach drei Jahren steht der Verein nun vor der Krönung. Und einer, der alle Höhen und Tiefen hautnah erlebt hat, fiebert besonders mit. Der unverwüstliche Winkler.   

 

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