Der Pat, der Peppi und der Mo

Das Trainer-Trio des EHC München: Cortina & Heiß haben in Mansi einen neuen Mitstreiter.
MÜNCHEN Der Pat, der Peppi und der Mo, sie dürfen sich seit Anfang dieser Saison offiziell als erstklassige Trainer bezeichnen. Denn in der Offseason absolvierten der Pat (Cortina), der Peppi (Heiß) und der Mo (Mansi) in Füssen den Lehrgang für die Trainer-A-Lizenz. All drei bestanden. „Wir haben gedacht, schicken wir alle drei, einer wird's schon packen“, amüsiert sich Manager Christian Winkler vor dem Spiel des DEL-Aufsteigers EHC München bei der Düsseldorfer EG (Freitag, 19.30 Uhr).
Seit dieser DEL-Debüt-Saison setzt der EHC auf ein Trainer-Trio: Maurizio Mansi, Spitzname Mo, ergänzt als Co-Trainer das Duo aus Chefcoach Pat Cortina und seinem Assistenten Joseph „Peppi“ Heiß. „Alle im Verein mussten für die DEL professioneller werden“, erklärt Cortina, „das beinhaltet auch uns Trainer. Wir hatten auch nicht das Budget, extrem viele neue Spieler zu holen. Die billigere Version, besser zu werden, ist es, den Trainerstab aufzurüsten.“
Cortina ist im Spiel für die Sturmreihen verantwortlich, Mansi für die Verteidiger, während sich Heiß mehr auf die Keeper konzentriert. „Das passt sehr gut bei uns“, sagt Heiß, „jeder sagt, wenn ihm was auffällt, egal, um welchen Mannschaftsteil es sich handelt. Sechs Augen sehen eben mehr als zwei oder vier.“
Das neue Augenpaar im Trainerstab des EHC gehört dem ehemaligen italienischen Nationalspieler Mansi (45), der in Montreal im gleichen Viertel wie der ein Jahr ältere Cortina aufgewachsen ist. „Wir spielten in unterschiedlichen Mannschaften. Pat ist damals schon mit seiner enormen Größe aufgefallen, aber gewonnen haben wir“, sagt der Ex-Coach des SC Riessersee. Mansi ist beim EHC für die Videoanalysen der Spiele verantwortlich. „Er hat da sehr viel Erfahrung und legt auf jedes Detail viel Wert“, lobt der akribische Arbeiter Cortina.
Beim EHC wird in dieser Saison viel mehr Wert auf Taktik gelegt. Auch die Art, wie das Trainer-Trio die Spieler motiviert, hat sich verändert. „Vergangene Saison mussten wir eher schauen, dass sie nicht abheben“, sagt Heiß, „jetzt müssen wir noch genauer auf die Psyche, das Selbstvertrauen achten. Gerade die Zweitligaspieler, die wir mitgenommen haben, wussten ja anfangs nicht, wo sie stehen.“
Für diese Motivation wurden auch erfahrene DEL-Spieler wie Eric Schneider oder Stéphane Julien geholt. „Ich habe den Jungs von Anfang an gesagt, auch in der DEL wird nur Eishockey gespielt und das haben wir alle unser gesamtes Leben gemacht. Es gibt keinen Grund, davor Angst zu haben“, sagt Schneider, „Spieler wie Kompon, Dietrich, Schymainski und die anderen können lange DEL-Karrieren haben.“
Wenn sie zurecht kommen mit den neuen Anforderungen, die nicht nur das Spiel in der DEL, sondern auch die Trainer an sie stellen. „Sie müssen viel mehr Informationen gerade auch im Taktikbereich verarbeiten“, sagt Cortina. Das Trainer-Trio versorgt sie mit diesen Infos, und das hilft beim Sensations-Sechsten auch bei der Umsetzung auf dem Eis. Schließlich sind der Pat, der Peppi und der Mo seit kurzem auch offiziell erstklassige Trainer.
Matthias Kerber