Der Helm-Dieb ist gefasst

EHC-Torhüter Elwing ist froh: Kabineneinbruch aufgeklärt, weil der Täter seine Beute in Rosenheim präsentierte.
von  Abendzeitung
Sebastian Elwings Helm, der im April gekalut wurde, ist wieder da.
Sebastian Elwings Helm, der im April gekalut wurde, ist wieder da. © sampics/Augenklick

EHC-Torhüter Elwing ist froh: Kabineneinbruch aufgeklärt, weil der Täter seine Beute in Rosenheim präsentierte.

ROSENHEIM Ein Krimi beim EHC München findet sein Ende. Der Dieb, der im April dieses Jahres während der Playoffs in der 2. Liga den Unikat-Helm von Keeper Sebastian Elwing aus der EHC-Kabine gestohlen hat, ist gefasst.

Der Täter, der aus Mannheim stammen soll, hat seine auffällige Beute am Freitag beim Spiel der Starbulls Rosenheim gegen Tölz von den Rosenheimer Spielern signieren lassen wollen. Die Torwart-Maske fiel dann gleich Rosenheimer Mannschafts-Betreuer Ingo Dieckmann auf. Er wandte sich sofort an Neuzugang Dominic Auger, der noch bis zum August beim EHC gespielt hatte. Auger wusste sofort: Das ist Elwings Helm. Zudem googelte Dieckmann im Internet und fand bei www.abendzeitung.de ein Bild des gestohlenen Helmes. Daraufhin wurde der Täter festgehalten und noch an Ort und Stelle der Polizei übergeben.

„So unglaublich es klingt, aber es stimmt. Elwings Helm ist wieder da“, bestätigt EHC-Manager Christian Winkler. Und fragt sich: „Wie blöd kann man sein, dass man sich mit dem Helm in der Öffentlichkeit blicken lässt? Aber er kann sehr froh sein, dass er nicht bei uns erwischt wurde. Das wäre kein Spaß für ihn geworden.“

Für den Betreuer und die Starbulls hat Winkler als Dank ein Kabinenfest ausgelobt: „Da lassen wir uns nicht lumpen. Unser Dank gilt dem aufmerksamen Betreuer.“ Elwing selber erreichte die frohe Kunde vor dem dritten Spiel gegen die Dresdner Eislöwen beim Saison-Vorbereitungsturnier in Dresden. Das erste Spiel hatte das Team von Trainer Pat Cortina 7:2 gegen Pilsen gewonnen, Partie zwei gegen Kladno mit 1:2 verloren.

„Ich Freude mich unglaublich, denn dieser Helm bedeutet mir sehr viel. Ich will den Kerl nie sehen müssen“, sagte der 30-Jährige, für den der Helm (kostet etwa 2000 Euro) einen sehr hohen ideellen Wert hatte.

Der Airbrush-Artist Matthias Struss, ein mit Elwing befreundeter Künstler, hatte ihn kurz vor Weihnachten extra für den EHC-Keeper angefertigt. In Tiefblau-Metallic gehalten, war das Unikat mit mehreren Figuren und Szenen aus Elwings Lieblingsbuch- und film „Herr der Ringe“ dekoriert. Auf der Rückseite prangt das Porträt von Elwings Sohn Lenny.

„Der Helm war so etwas, wie der persönliche Kraftspender für Elwing“, erklärt Winkler, „ich erinnere mich noch genau, wie wütend und schockiert er war, als er den Diebstahl bemerkt hat.“

Jetzt ist der Helm wieder da, der Diebstahl aufgeklärt. Blöd gelaufen für den Täter.

Matthias Kerber

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.