Der große Kehraus beim EHC

MÜNCHEN - Goodbye, Mister Robinson. Der Kanadier Brent Robinson, in dieser Saison mit 41 Punkten zweitbester Scorer des Eishockey-Zweitligisten EHC München, verlässt den Klub. Und mit ihm geht der halbe Kader.
Der EHC hatte dem 27-Jährigen ein Ultimatum bis Montag gestellt, doch Robinson, der darüber nachdenkt, ob er seine Karriere endgültig beendet und in den Betrieb seines Vaters wechselt, konnte dem EHC keine definitive Zusage geben. Der Klub reagierte – und Robinson ist Geschichte beim EHC.
„Wir hätten ihn als Persönlichkeit und Spieler gerne gehalten, aber wir brauchen Planungssicherheit, die konnte er uns leider nicht geben“, sagte Manager Christian Winkler. Man sei schon mit „zwei, drei anderen Spielern“ im Kontakt, die Robinson ersetzen sollen.
Rekordspieler Vollmer bleibt
Nicht ersetzen muss der Verein Torhüter Joey Vollmer: Der 27-Jährige akzeptiert einen Einjahres-Vertrag.
Der EHC-Rekordspieler bleibt also. Trotzdem vollzieht der Klub eine personelle Radikalkur. Nach einer desaströsen Saison, in der die Playoffs verpasst wurden, wird nach AZ-Informationen der halbe Kader aussortiert.
Winkler kämpft um Torjäger Kompon
Neben Robinson stehen Kapitän Gordon Borberg (zum EC Peiting), Jade Galbraith (mögliches Karriereende), Markus Wieland (Sportinvalide), Robert Pell und Felix Schneider als Abgänge fest. Rustyn Dolyny, Tobias Artmeier, Stefan Schröder, Marco Ludwig und Torhüter Hardi Wild werden sich voraussichtlich ebenfalls nach anderen Klubs umsehen müssen.
„Wir reden mit all unseren Spielern“, sagt Winkler. Nur redet man mit einigen eben intensiver als mit anderen, nämlich über neue Verträge. Doch das Gerede ist nicht immer erfolgreich. Stürmer Andreas Kruck hat das Angebot des EHC bereits abgelehnt. „Wir konnten uns finanziell nicht einigen. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute“, sagt Winkler.
Stürmer Mike Kompon, in der vergangenen Saison Topscorer des EHC (64 Punkte), soll gehalten werden. Doch auch andere Vereine haben Kompon, der unter der Saison ein Angebot eines Schweizer Zweitligisten hatte und wechselwillig war, im Visier.
Kann der EHC seinen Torjäger halten? Winkler: „Wir haben intensiv gesprochen. Er will sich bald entscheiden, ich bin guter Dinge. Aber er will sich mit seiner Familie absprechen.“
Matthias Kerber