Der Gift-Gipfel

Ärger vor dem vierten Playoff-Finale: Gäste attackieren EHC-Trainer Pat Cortina und den Hallensprecher. Eishockey-Boss Bochanski kontert: „Meister Bietigheim, das hört sich nicht gut an.“
von  Abendzeitung
Am Sonntag tritt der EHC in Garmisch an. Ein Derby, das gewonnen werden soll - fordert EHC-Präsident Jürgen Bochanski.
Am Sonntag tritt der EHC in Garmisch an. Ein Derby, das gewonnen werden soll - fordert EHC-Präsident Jürgen Bochanski. © sampics/Augenklick

Ärger vor dem vierten Playoff-Finale: Gäste attackieren EHC-Trainer Pat Cortina und den Hallensprecher. Eishockey-Boss Bochanski kontert: „Meister Bietigheim, das hört sich nicht gut an.“

MÜNCHEN Nach der Niederlage ist vor dem Sieg. Das steht für die Stars des EHC München fest. Sie wollen am Freitag (ab 20 Uhr) in der Eishalle gegen die Bietigheim Steelers (Die Stählernen) den Ausgleich in der Finalserie klar machen und so zu Stahlbiegern werden. „Wir werden nicht zulassen, dass die in unserer Halle die Meisterschaft feiern“, sagt EHC-Raubein Markus Jocher.

Nicht vor wohl 6250 Zeugen. Denn die Halle, der Hexenkessel, dürfte ausverkauft sein, am Donnerstag waren bereits 5800 Tickets weg. Das Spiel wird ein Gipfgipfel, die Bietigheimer haben sich beim EHC zuletzt viele Feinde gemacht. „Die haben nach dem Sieg in Spiel drei schon die Räumlichkeiten für die Meisterfeier durchgesagt. Sie lachen uns aus, weil unser Trainer Pat Cortina bei der WM für Ungarn tätig ist. Denen wird das Lachen noch vergehen“, sagt EHC-Präsident Jürgen Bochanski, „sympathisch sind die Bietigheimer nicht.“

Auch Trainer Christian Brittig, der EHC-Kapitän Andreas Raubal im Februar als „billigen Oberliga-Spieler“ verunglimpft hat, sammelte beim EHC keine Sympathie-Punkte. „Das gehört sich nicht“, sagt Manager Christian Winkler.

Besonders Bochanski ist auf die Bietigheimer schlecht zu sprechen. „Deren Geschäftsführer Volker Schnabel dreht sich weg, wenn man ihn begrüßen will. Außerdem, was hat denn Bietigheim der DEL zu bieten? Wenn Teams wie Mannheim in die Umkleide gehen würden, die Bietigheim zu bieten hat, marschieren sie rückwärts wieder raus. Die ziehen sich sicher lieber im Bus um. Meister Bietigheim, das hört sich gar nicht gut an.“

Auch die Bietigheimer sind auf Konfrontationskurs gegangen: Sie überlegen, beim Verband eine Beschwerde gegen EHC-Stadionsprecher Stefan Schneider einzureichen. Der hatte beim Penaltyschießen in Spiel zwei während des Anlaufs von Andrej Kaufmann noch eine Ansage gemacht. „Das ist Firlefanz, das Allerletzte“, sagt Bochanski. Schneider selber meint: „Wenn die Bietigheimer so viel Ruhe brauchen, sollten sie es mit Damen-Volleyball versuchen. Da stört auch kein Fan durch Klatschen.“ Und Winkler sagt: „Mir wäre wichtiger, dass die in Bietigheim die Spieluhr bei Unterbrechungen gegen Ende des Spiels auch anhalten und nicht weiterlaufen lassen, wenn sie selber führen.“

Es brodelt.

Matthias Kerber

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