Der EHC der Zukunft

MÜNCHEN - Auch wenn der EHC am Freitagabend 0:1 in Hamburg verlor: Manager Christian Winkler bastelt weiter am Erfolg. Nach Kapitän Stéphane Julien soll nun auch Topscorer Eric Schneider verlängern. Stürmer Maurer muss dagegen operiert werden.
Er ist einer der Architekten des Erfolges des EHC München. Die Rede ist von Manager Christian Winkler. Der 39-Jährige hat in den letzten Jahren eine Truppe zusammengestellt, die es Coach Pat Cortina ermöglicht, den EHC nicht nur aus der 2. Liga in die DEL zu führen, sondern dort auch für Furore zu sorgen. Der EHC ist der beste Aufsteiger aller Zeiten. „Das ist das Produkt harter Arbeit aller Beteiligten“, sagte der Manager vor der 0:1-Niederlage am Freitag bei Tabellenschlusslicht Hamburg Freezers – der entscheidende Gegentreffer durch Kottstorfer fiel bereits im ersten Drittel (7:38) in Überzahl.
Hartarbeiter Winkler bastelt munter weiter – am EHC der Zukunft. Er versucht, die Leistungsträger zu sichern. So verlängerte Kapitän Stéphane Julien seinen Vertrag um ein Jahr. „Wir hatten hohe Erwartungen an ihn – und er hat sie alle übertroffen“, sagt Winkler, „die Verhandlungen waren ganz einfach, er passt in unser Budget, er passt in die Mannschaft.“ Der Kapitän, immerhin schon 36, würde seine Karriere gerne beim EHC beenden. „Ich fühle mich hier wohl. In meinem Alter spielt man nicht für das Geld, sondern, weil das Feuer noch in einem brennt“, sagt Julien, „hier in München wird etwas aufgebaut und es macht Spaß, ein Teil dieses Projekts zu sein.“
Auch die Nationalspieler Felix Petermann und Martin Buchwieser werden Teile dieses Projekts sein; die Verträge der beiden Stars gelten noch für die kommende Saison. Und auch Topscorer Eric Schneider wird dem EHC aller Voraussicht nach die Treue halten. „Wir sind in den Gesprächen schon sehr weit. Ein entscheidender Punkt für Eric ist, dass wir für seine Tochter einen Platz auf der internationalen Schule finden, daran arbeiten wir“, sagt Winkler.
Bei vielen anderen Spielern hat Winkler in den Verträgen Optionen hineinschreiben lassen. Die kann er ziehen, um den Kontrakt um ein Jahr zu verlängern. Der Manager stellt aber auch klar, dass grundsätzlich jeder Spieler aus dem Kader „uns in den Spielen überzeugen kann, dass wir auf ihn nicht verzichten sollten“.
Für Uli Maurer ist das mit dem Präsentieren eher schwierig. Der Stürmer, der schon seit Wochen mit einem Bandscheibenvorfall ausfällt, muss nun doch operiert werden und fällt mindestens weitere acht Wochen aus. Abschreiben wird Winkler den 25-Jährigen aber sicher noch nicht. „Wir sind in keiner Paniksituation“, sagt Winkler. Und ergänzt: „Aber natürlich muss auch erst klar sein, welches Budget wir im nächsten Jahr haben werden.“ Über dieses Budget, bisher hat der EHC mit seinen 3,5 Millionen Euro den kleinsten Etat der Liga, wird bereits mit den Gesellschaftern verhandelt. „Wir reden, aber auch auf der Sponsorenfront wird sich in absehbarer Zeit wohl noch was tun und die Zuschauereinnahmen dürften auch gut sein“, sagt Winkler.
Bisher hat der Klub den kalkulierten Schnitt von 2600 Zuschauern um 1026 überschritten. Winkler: „Wir wollen uns immer verbessern, natürlich auch bei den Spielern. Entweder sie verbessern sich selbst oder man kann sich nach Verstärkungen umsehen.“
Matthias Kerber