"Der Druck für Cortina ist enorm"

Nach dem Olympia-Aus geht es für den DEB gegen Weißrussland um Ehre und Hoffnung  
Matthias Kerber |
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Eishockey-Bundestrainer Pat Cortina.
dpa Eishockey-Bundestrainer Pat Cortina.

Nach dem Olympia-Aus geht es für den DEB gegen Weißrussland um Ehre und Hoffnung

 

MINSK Eigentlich sind es nur zwei Testspiele gegen Weißrussland, und das auch noch in der heißen Phase der DEL-Meisterschaft. Also wirklich nichts Besonderes.

Doch für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft und vor allem Bundestrainer Pat Cortina geht es bei den Spielen am Freitag (19 Uhr) in Minsk und Samstag (17 Uhr) in Soligorsk um verdammt viel.

Es geht um Ehre, um Wiedergutmachung, um Hoffnung. Nach der schmachvollen Nichtqualifikation für die Olympischen Spiele in Sotschi 2014 gilt es jetzt, das Gesicht zu wahren und nach der historischen Pleite (Deutschland hat sich erstmals nicht für Olympia qualifiziert) einen Neuanfang zu schaffen. „Wir wollen, wir müssen unsere wahre Identität zeigen“, sagte Cortina, der Ex-Trainer des EHC Red Bull München. Nach dem Februar Fiasko, als man gegen Holland, Italien und Österreich die Qualifikation versemmelte, war der Italo-Kanadier bereits in die Kritik geraten. Eishockey-Legende Alois Schloder hatte nach dem Debakel erklärt, dass er nicht verstehe, warum Cortina „gleich einen Dreijahres-Vertrag erhalten hat“.

Cortina ist ja seit Kurzem nicht nur Bundestrainer, er übt zusätzlich auch noch das Amt des Sportdirektors beim Verband aus, ist also für das gesamte deutsche Eishockey verantwortlich. „Der Druck für Cortina ist bereits enorm. Ich möchte im Moment auch nicht in seiner Haut stecken. Wir sind nicht bei Olympia dabei, nach so etwas kann man ja auch nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, sagte Eishockey-Ikone Didi Hegen der AZ, „klar ist: Cortina ist dafür mit verantwortlich, aber ich bin dagegen, ihn hier jetzt zum Sündenbock zu machen. Man muss das ganze deutsche Eishockey hinterfragen. Man muss die Änderungen nicht oben machen, sondern unten. Man muss beim Nachwuchs anfangen. Im deutschen Eishockey liegt viel im Argen. Vor der WM kann einem schon bange sein.“

Die findet ab dem 3. Mai in Finnland und Schweden statt, eine extreme Bewährungsprobe für das deutsche Eishockey und Cortina. Schließlich hat der DEB eine Ausstiegsklausel aus dem Dreijahresvertrag, falls das Abschneiden bei der WM unbefriedigend wäre. „Da müssen wir zumindest eine ordentliche Vorrunde spielen“, sagt Hegen, „wir müssen zeigen, dass wir nicht so schlecht sind, wie wir uns zuletzt präsentiert haben.“

 

 

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