Das EHC-Wunder

Der Aufsteiger ist plötzlich Tabellenführer der DEL, also das derzeit beste deutsche Eishockey-Team. Kann die Mannschaft von Pat Cortina wirklich Meister werden? Die AZ erklärt die Erfolgsstory.
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Der DEL-Aufsteiger EHC München hat viel Grund zum Jubeln.
sampics/Augenklick Der DEL-Aufsteiger EHC München hat viel Grund zum Jubeln.

Der Aufsteiger ist plötzlich Tabellenführer der DEL, also das derzeit beste deutsche Eishockey-Team. Kann die Mannschaft von Pat Cortina wirklich Meister werden? Die AZ erklärt die Erfolgsstory.

MÜNCHEN Vor der Saison hätte wohl keiner der Prognose widersprochen, dass einer der Münchner Erstligisten Mitte Oktober der Liga-Primus sein und der andere in den Niederungen der Tabelle rumdümpeln würde. Doch dass die Dümpler an der Säbener Straße beheimatet sind, Fußball spielen und auf den Namen FC Bayern hören, während die Höhenflieger eishackeln, EHC München heißen und vom Oberwiesenfeld stammen – darauf hätte sich keiner zu wetten getraut.

Doch kann der EHC, der gerade am besten Wochenende seiner Vereinsgeschichte erst den bisherigen Tabellenführer Nürnberg (6:4) und dann Meister Hannover (3:0) schlagen konnte und nun selbst nach dem 13. Spieltag Tabellenführer ist, die Form über die Saison halten? Kann München sogar Meister werden? Die AZ erklärt das EHC-Wunder.

Die Neuzugänge:

Topscorer Eric Schneider, Nationalspieler Felix Petermann, Bryan Adams, Ryan Ready und Kapitän Stéphane Julien haben voll eingeschlagen. „Julien ist ein Kapitän, wie man ihn sich nur wünschen kann“, sagt Erfolgscoach Pat Cortina, „er ist ein Vorbild in jeder Beziehung.“

Die übernommenen Zweitliga-Spieler:

Zu 80 Prozent besteht die Mannschaft aus Spielern, auf die der EHC schon in der 2. Liga gesetzt hat. Sie haben nun die Scheu endgültig abgelegt. „Ich denke, all unsere Spieler wissen nun, dass sie das Zeug haben, in der DEL zu spielen. Es gibt keinen einzigen Durchhänger“, sagt Manager Christian Winkler. Spieler wie Martin Buchwieser (drittbester EHC-Scorer), Brandon Dietrich (Rang 5) oder Martin Schymainski (6.) und Mike Kompon (7.) sind zu Leistungsträgern aufgestiegen. Das Problem: Die Spieler müssen stets an der obersten Leistungsgrenze agieren. „Das kostet viel Kraft, viel Konzentration. Wir können es uns nicht leisten, körperliche oder mentale Auszeiten zu nehmen“, sagt Cortina.

Die Torhüter:

Sebastian Elwing und Joey Vollmer haben das in sie gesetzte Vertrauen gerechtfertigt. „Dafür hat man mich ja vor der Saison in die Nähe der Geisteskrankheit gerückt“, sagt Winkler, „aber wir wussten, dass beide es schaffen können.“ 33 Gegentore in 13 Spielen, ein guter Schnitt. Vollmer rangiert auf Platz 4, Elwing auf Rang sechs der DEL-Torhüterbestenliste.

Der Trainer:

Cortina hat sein Training für die DEL umgestellt. Aufgrund der hohen Belastungen in den Spielen, wird unter der Woche nicht mehr so geknüppelt wie in der 2. Liga. Dafür legt er viel mehr Wert auf Taktik. Die Gegner zollen den Münchnern reihenweise Respekt. Hannover-Coach Toni Krinner fand die Münchner, die „disziplinierteste, am unangenehmsten zu spielenden Mannschaft der Liga“. Wolfsburgs Pavel Gross lobte die „Kampfbereitschaft beim EHC“. Alles Verdienste von Taktikfuchs Cortina. „Der EHC trägt seine Handschrift und die Erfolge auch“, sagte Ex-Bundestrainer Hans Zach. Winkler: „Pat ist einer der Schlüssel unseres Erfolges.“

Doch Cortina will von Titeln gar nichts hören. „Es wird mit jedem Spiel schwieriger, da uns keiner mehr unterschätzt. Wenn wir aber unser Niveau stabilisieren, kann es sein, dass wir im März auch noch Eishockey spielen.“

Dann, wenn es in die Playoffs geht - und damit um den Titel.

Matthias Kerber

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