Cortinas Dankesgebet
„Panik im Kopf!“ Die Angst um den EHC-Stürmer Mario Jann, der nach einem fürchterlichen Bandencheck im Spiel gegen Heilbronn minutenlang regungslos auf dem Eis lag.
MÜNCHEN Als Stürmer Mario Jann in der Partie gegen Heilbronn (5:2) nach einem Check an die Bande regungslos auf dem Eis liegen blieb, bekam es Pat Cortina, der Trainer des EHC München, mit der Angst zu tun. „Da schießen einem Millionen Gedanken durch den Kopf“, sagte Cortina.
Etwa der Gedanke an seinen Freund, den ungarischen Eishockey-Nationalspieler Gabor Ocskay, der vergangenes Jahr im Alter von 33 Jahren an einem Herzinfarkt verstarb: „Ich habe versucht, diese Gedanken zu verdrängen. Aber der Anblick, wie Mario mit stabilisiertem Genick auf der Trage vom Eis getragen wurde, war schlimm.“ Nach etwa 15 Minuten kam Entwarnung: Teamarzt Dr. Robert Kilger vermeldete, dass Jann schon wieder gehen könnte. „Da habe ich ein Dankesgebet gesprochen“, sagt Cortina.
Genau wie Jann. „Zum Glück habe ich noch vor dem Einschlag an der Bande den Körper voll angespannt. Sonst wäre ich sicher erst im Krankenhaus wieder aufgewacht“, sagt der EHC-Rekordspieler der AZ. „Es war brutal. Ich lag auf dem Eis und bekam einfach keine Luft. Ich konnte nicht atmen, da fängt die Panik im Kopf an, und gleichzeitig weißt du: Du musst ruhig bleiben. Aber unser Arzt hat mich dann beruhigt. Es sei nicht so schlimm, sagte er.“
Doch die Nacht war „die Hölle“. Jann: „Der ganze Rücken ist ein einziger Schmerz. Aber das wird schon wieder. Es kann ja nur besser werden.“
Matthias Kerber
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