Cortina: Das sind meine EHC-Cracks
Der EHC München vor dem großen Endspiel: Erfolgscoach Pat Cortina besuchte die AZ - und schreibt exklusiv über das Team, mit dem er im Finale steht. Und im Video spricht er über den Gegner, die Erwartungen und die DEL.
Von Pat Cortina
Der EHC München steht erstmals in seiner Geschichte im Finale. Das ist der Verdienst der 25 Spieler, mit denen ich das Privileg hatte, in dieser Saison zusammenzuarbeiten. Jeder Einzelne hat seinen Teil dazu beigetragen. Wir sind ein Team, und ein Team ist mehr als die Summe der Einzelteile. Ich sag’s so: Spieler spielen, aber Meisterschaften gewinnen kann nur eine Mannschaft. Genau das ist der EHC, eine Mannschaft. Zusammengeschweißt von Kameradschaft und Teamgeist. Es wird eine harte Serie gegen Bietigheim, die Favorit sind. Die Cracks, die ich Ihnen nun näher vorstelle, stehen exemplarisch für den EHC, für das Team
EHC: Sebastian Elwing
Unser Goalie kam erst unter der Saison. Anfangs war er ein bisschen wie eine Wundertüte. Wir wussten nicht genau, was drinnen ist. Jetzt wissen wir es – er hat im Laufe der Saison zu sich gefunden und leistet Grandioses. Ein guter Torhüter ist in den Playoffs essenziell, er gibt einem erst die Chance, überhaupt erfolgreich zu sein. Elwing ist ein Kämpfer, er erledigt seinen Job mit Leidenschaft. Außerhalb des Eises ist er dafür ein sehr ruhiger Mensch, wenn ich mir ein Bild des privaten Elwing in den Kopf rufe, sehe ich ihn immer nur mit seinem Sohn Lenny.
EHC: Cris Bahen
Wir haben ihn und Andreas Raubal vor der Saison zu den Kapitänen ernannt. Weil wir unser Team so ausrichten wollen wie die beiden sind. Charakter-Menschen, die das Wir vor das Ich stellen. Chris steht für die Tugenden des EHC: Selbstbewusst, nie selbstzufrieden.
EHC: Mike Kompon
Er hat den größten Reifeprozess durchgemacht. Fähigkeiten hatte er immer, jetzt hat er auch die Einstellung. Es hat gedauert, bis er erkannte, dass meine Art, ihn ranzunehmen, zu seinem Besten ist. Jetzt weiß er es und wir haben viel Respekt füreinander. Dass wir beide in den Playoffs einen Schicksalsschlag erlitten haben, ich einen Freund verlor, er eine Freundin, hat uns noch näher zusammengebracht. Ich war einer der Ersten, die er anrief, um darüber zu reden. Das sagt alles über unser Verhältnis.
EHC: Brandon Dietrich
Er kriegt nicht immer die Anerkennung, die er verdient. Er ist ein Sieger. Wenn er mal kein Lächeln im Gesicht trägt, habe ich fast Angst um ihn. Auch Brandon ist ein Familienmensch. Ich mag das, in der Familie lernt man, Eigeninteressen hintanzustellen.
EHC: Martin Schymainski
Er ist ein Torjäger. Er war in den letzten Spielen nicht so dominant, aber da bringen wir ihn wieder hin. Er harmoniert perfekt mit Dietrich und Kompon, die ihn mit Vorlagen füttern. Privat kann man nur sagen: Alle lieben Schymmi, er hat immer ein coolen Spruch drauf.
EHC: David Wrigley
Seit er sich an unser Arbeitspensum gewöhnt hat, ist er unglaublich. In den Playoffs ist er zu einem dominanten Spieler geworden. Er schießt Tore, er reißt sich den Hintern auf, er checkt hart. Er macht alles richtig. In dieser Form ist er für diese Liga fast zu gut.
EHC: Dylan Gyori
Er ist ein Spieler, der in jeder Partie den Unterschied machen kann, ein echter Profi. Er hat sehr viel Feuer in sich, manchmal verbrennt er sich selber fast daran, dann kommt der Hitzkopf durch, aber er hat gelernt, seine Emotionen zu kontrollieren und zu seinem Vorteil zu nutzen.
Der EHC München vor dem großen Endspiel
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