Cortina bleibt, Borberg geht
EHC-Kapitän Gordon Borberg wechselt in die Oberliga zu seinem Heimatverein. Trainer Pat Cortiona bleibt und hat große Pläne mit dem Klub.
MÜNCHEN Bleibt er? Bleibt er nicht? Er bleibt!
Wie die AZ erfuhr, ist der alte Coach des EHC München auch der neue: Pat Cortina.
Am Mittwoch trafen sich der Italo-Kanadier und Manager Christian Winkler beim Skifahren nahe Cortinas südtiroler Heimat in Fassa. Den ganzen Tag wedelten die beiden über die Pisten, beim gekonnten Einkehrschwung auf der Berg-Hüttn verhandelten dann die zwei kräftigen Skihaserln munter miteinander. „Meine Forderungen sind sehr fair. Am Geld wird es sicher nicht scheitern. Alles, was ich will ist eine echte Perspektive“, sagte Cortina, der einen Dreijahres-Vertrag anstrebt, der AZ.
„Wir wissen, was wir an Cortina haben und er weiß, was er an uns hat. Ich kann versichern, dass wir mit unseren Vorstellungen sehr eng beieinander liegen“, bestätigte EHC-Präsident Jürgen Bochanski, „aber noch ist nichts unterschrieben.“
Doch das Autogramm Cortinas ist wohl nur noch Formsache. Nach AZ-Informationen hat Cortina im kleinen Kreis bereits angekündigt, dass er seine Familie, Frau Maria-Teresa und Tochter Alessia (7), mit nach München bringen wird. Im Hotel, in dem er weilt, soll über den Sommer eine große Suite dafür fertiggestellt werden. Die Cortinas sollen sich heimisch fühlen in der EHC-Familie. Er selbst hat für sich einen Drei-Jahres-Plan erarbeitet, an dessen Ende der EHC, der diese Saison die Playoffs verpasste, um den Aufstieg mitspielen soll. „Cortina ist unsere wichtigste Personalentscheidung. Er wird das Sagen über die Zusammenstellung der Mannschaft haben. Unter seiner Regie haben die gleichen Spieler, die unter Ex-Coach Doug Bradley bei nur 7 von 24 Spielen siegen konnten, 10 von 14 Partien gewonnen. Hätten wir Pat nur ein Wochenende eher zurückholen können, hätten wir noch die Playoffs erreicht“, sagt Bochanski, über den „magischen Pat“.
Der Coach bleibt an Bord, dafür verlässt der Kapitän das EHC-Schiff. Gordon Borberg wechselt in die Oberliga zu seinem Heimatverein, dem EC Peiting. „Man hat mir einen Ausbildungsvertrag zum Wirtschaftsingenieur mit anschließender Festanstellung geboten, das konnt’ ich nicht ablehnen. Speziell, da wir in Peiting ein Haus gebaut haben und im April unsere zweite Tochter zur Welt kommt. Sie wird Leoni heißen“, sagt Borberg.
Am Mittwochnachmittag räumte er bereits beim EHC seinen Spind aus. „Das war brutal hart. Als ich dort meine Sachen und das Bild meiner Tochter Emilia abnahm, war ich froh, dass ich allein war, keiner sah, wie emotional der Moment war“, sagte Borberg, der die gesamte Saison mit schweren Entzündungen in beiden Knöcheln gespielt hatte.
Schon jetzt trauert er dem EHC hinterher. „Ich hatte selbst eine schlechte Saison. So wollte ich mich nicht verabschieden“, sagt er, „und die Siege zuletzt unter Pat haben mir die Entscheidung schwer gemacht. Allein Cortina zu halten, garantiert, dass der EHC Erfolg haben wird.“Matthias Kerber
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