Christian Winkler: „Ich freue mich wie ein kleiner Bub“

Wie EHC-Manager Winkler während des langen Wartens auf die DEL-Lizenz gelitten hat – und warum er jetzt umso glücklicher ist. Er hat einen Dreijahresplan aufgestellt und mit Stéphane Julien einen neuen Führungsspieler geholt.
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Die DEL als neue Herausforderung macht ihm Spaß: EHC-Manager Christian Winkler.
Rauchensteiner/Augenklick Die DEL als neue Herausforderung macht ihm Spaß: EHC-Manager Christian Winkler.

Wie EHC-Manager Winkler während des langen Wartens auf die DEL-Lizenz gelitten hat – und warum er jetzt umso glücklicher ist. Er hat einen Dreijahresplan aufgestellt und mit Stéphane Julien einen neuen Führungsspieler geholt.

AZ: Herr Winkler, der EHC hat mit Andreas Raubal, Chris Bahen und Niklas Hede gleich drei Führungsspieler verloren. Jetzt haben Sie den erfahrenen Verteidiger Stéphane Julien verpflichtet. Ein routinierter DEL-Spieler, der die Leader-Rolle übernehmen soll, oder?

CHRISTIAN WINKLER: Ja, das soll er – und das kann er. Wir haben definitiv drei unserer absoluten Leader aus der Meistermannschaft verloren. Das ist ein herber Verlust, keine Frage. Julien ist ein erfahrener Mann, der alle Qualitäten mitbringt, die wir suchen. Wir brauchen Spieler, die in der Kabine die Führungsaufgaben übernehmen. Spieler, die der verlängerte Arm des Trainers sein können. Denn gewisse Dinge, die kann kein Trainer von außen bestimmen, die müssen von innen kommen. Deswegen haben wir auch noch einem anderen DEL-erfahrenen Stürmer ein Angebot unterbreitet. Wir wissen, was wir noch brauchen. Wir wissen, was wir noch zu tun haben. Insgesamt sind noch drei Stellen offen.

Nach unseren Informationen gab es Gespräche mit dem Münchner Christoph Schubert, der bis vergangene Saison noch in der NHL spielte.

Die Informationen sind richtig, aber die Gespräche waren sehr kurz. Ich habe mir gedacht, fragen kostet ja nichts, aber damit war das Thema dann auch gestorben, denn ich habe die Antwort erhalten, die ich auch erwartet habe. Schubis Gehalt würde unser Budget sprengen.

Wie schwierig ist es denn gewesen, eine neue Mannschaft für die Debüt-Saison des EHC in der DEL zusammenzustellen, schließlich konnten Sie aufgrund der wochenlangen Querelen um die Lizenzerteilung, lange Zeit nichts abschließen

Das war sicher hart. So brauchte etwa Chris Bahen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt eine definitive Zusage, die ich ihm aber aufgrund der Unsicherheiten nicht geben konnte. Deswegen hat er sich dann für die Familie und gegen das Eishockey entschieden. Diese Entscheidung hat meinen vollen Respekt, denn die Familie ist heilig. Aber zu unseren Spielern kann ich nur sagen: Ich habe immer ihren Charakter gelobt und was das für Burschen sind, hat sich in dieser schweren Zeit wieder gezeigt. Das sind eben keine Söldner, die beim ersten Gegenwind gleich weiterziehen, sondern sie haben den EHC im Herzen. Deswegen hat sich auch jeder, der im Kader bei uns bleibt, seine Chance in der DEL richtig verdient.

Und persönlich? Wie sehr hat Sie das ganze Lizenz-Fiasko mitgenommen?

Ich war einfach gefühllos in mir drinnen. Ich habe nichts gespürt. Ich habe mich nicht Freude können, aber auch nicht ärgern. Und manchmal, da hat man über Dinge gelacht, die gar nicht zum Lachen waren. Das war wohl Galgenhumor. Aber zum Glück ist das jetzt vorbei. Ich Freude mich jeden Tag wie ein kleiner Bub, in die Geschäftsstelle zu gehen. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung. Wir allen müssen erst in der DEL ankommen, auch ich. Das ist für uns alle eine ganz neue Spielwiese und da gibt es ganz viele wunderbare Blumen zu sehen und zu pflücken. Aber man muss eben auch aufpassen, dass man nicht danebengreift und vielleicht in Brennnesseln langt.

Sie haben – wie schon in der Zweiten Liga – einen Dreijahresplan erstellt, den Sie dann auch den Gesellschaftern als Zielvorgabe vorstellten werden.

Ja, im ersten Jahr werden wir sicher im hinteren Drittel landen. Alles andere ist schlicht utopisch. In der zweiten Saison wollen wir uns dann zumindest in den Pre-Playoffs (Plätze 7 bis 10, d. Red.) wiedersehen und im dritten Jahr sollte es dann schon definitiv Richtung Playoffs gehen. So sieht der Plan für die DEL aus, die Gesellschafter haben ihn auch abgenickt.

Interview: Matthias Kerber

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