Beton gegen Stahl: Der EHC will Revanche

Die Münchner Eishockey-Cracks wollen Revanche nehmen an Bietigheim, dem Meister der letzten Saison. Dafür haben sie sich gezielt verbessert.
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Holten sich in Weißwasser den zweiten Sieg im Playoff-Viertelfinale: Der EHC München.
Rauchensteiner/Augenklick Holten sich in Weißwasser den zweiten Sieg im Playoff-Viertelfinale: Der EHC München.

Die Münchner Eishockey-Cracks wollen Revanche nehmen an Bietigheim, dem Meister der letzten Saison. Dafür haben sie sich gezielt verbessert.

MÜNCHEN Es war der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Und doch war es für die Spieler des EHC München auch die größte Schmach.

Es war der 24. April, das vierte Finalspiel war gerade zu Ende gegangen, auf dem Eis in der Olympiaeishalle feierten ausgelassen den Gewinn der deutschen Eishockey-Meisterschaft – die Spieler der Bietigheim Steelers.

„Das tut natürlich weh, immer noch“, sagt EHC-Manager Christian Winkler. Am Freitag treffen die Münchner und Bieitigheim in der Eishalle zum ersten Mal wieder aufeinander (20 Uhr). Die Münchner fiebern dem Duell entgegen, „wir brennen“, sagt Winkler.

Es wird das neunte Saisonspiel sein, für beide wird es zur „ersten Standortbestimmung, wie gut wir wirklich sind“, wie Winkler sagt.

Es hat sich nicht viel verändert beim EHC seit jenem 24. April, die Mannschaft ist größtenteils unverändert geblieben. Und doch ist vieles anders. Nach dem überragenden Saisonstart der Münchner mit sieben Siegen und nur einer Niederlage gilt der EHC plötzlich als Favorit. „Bietigheim hat immer noch die besten Spieler“, behauptet Winkler zwar. Doch so homogen, wie die Münchner bisher aufgetreten sind, wirkten die Schwaben noch nicht. Vor allem in der Defensive haben die Steelers Schwächen. 26 Gegentore bekamen sie in den ersten acht Spielen. Beim EHC waren es dagegen erst zehn Gegentore. Damit hat der EHC die mit Abstand beste Abwehr der Liga. Die Steelers treffen auf Defensiv-Beton – und das, obwohl Trainer Pat Cortina eigentlich ein erfrischendes Offensiv-Eishockey spielen lässt.

Paradox? Nicht für den EHC. „Bei uns muss die ganze Mannschaft zunächst konzentriert nach hinten arbeiten“, sagt Winkler. „Wer hinten Tore verhindert, verschafft sich so die nötige Ruhe und das Selbstbewusstsein, um vorne Tore zu schießen“, erklärt Cortina.

Tore erzielen die Münchner auch reichlich: 31 sind es bisher, zusammen mit Schwenningen die meisten in der Liga; Bietigheim hat es nur auf 29 gebracht. Cortinas Beton-Taktik funktioniert.

Und obwohl sie beim EHC seit jeher das Kollektiv betonen, gibt es doch einen Spieler, den sowohl Cortina als auch Winkler in den letzten Wochen immer wieder gelobt haben und der durchaus zum Symbol für den neuen Beton-EHC taugt: Daniel Hilpert, ein beinharter Verteidiger, den sie aus Duisburg geholt haben. „Wer von ihm einmal getroffen wurde, überlegt es sich, ein zweites Mal an ihm vorbeizugehen. Er gibt uns Energie und Stärke“, sagt der derzeit verletzte Kapitän Chris Bahen über ihn, „Er passt zu unserer Identität”, sagt Cortina. Weil Hilpert es fast als Beleidigung empfände, von einem Gegner überwunden zu werden. Hilpert, der Mister Beton, formuliert es so: „Ich mag das körperbetonte Spiel, im Eishockey musst du was einstecken können.” Die Bietigheimer sollen es erfahren.

Filippo Cataldo

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